Wenn Familienministerin Renate Schmidt in diesen Tagen bundesweit die Initiierung "Lokaler Bündnisse für Familien" anregt, macht sich die Stadt Bonn bereits auf den Weg. Das möchte zumindest die Bonner SPD, die für die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 22. Januar ein "Bonner Bündnis für Familien" anregt.
"Bonn verzeichnet als eine der wenigen Städte in Deutschland eine steigende Geburtenrate. Da ist familienfreundliche Politik besonders gefragt." stellt der Fraktionsvorsitzende Wilfried Klein zur Begründung des Antrages heraus. Insbesondere mit dem weiteren Ausbau der Offenen Ganztagsschule (OGS) hat sich die Stadt Bonn die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Ziel gesetzt. Doch das reicht Klein nicht. "Wir brauchen weitere Betreuungsplätze für Kinder aller Altersgruppen. Familienfreundlichkeit muss sich aber auch in jedem Politikfeld widerspiegeln. Ob es um den sicheren Schulweg, die Planung von Spielplätzen oder die Ansiedlung von neuen Unternehmen geht – die Frage muss stets lauten: Wie sind die Auswirkungen für Kinder? Wie kommen Familien zu ihrem Recht?"
Eine solche Politik könne aber nicht nur von der Stadt ausgehen. Deshalb will die SPD ein Bündnis mit Organisationen, Sozialverbänden, Kirchen und Vereinen schmieden. Und auch die Unternehmen sollen einbezogen werden. "Auch Bonner Unternehmen wollen auf gut ausgebildete Mütter nicht mehr verzichten. Und wir stellen in vielen Gesprächen fest, dass sich die Kultur vieler Betriebe in Richtung einer Work-Life-Balance entwickelt." berichtet Barbara König, für die SPD Mitglied im Jugendhilfeausschuss. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen seien aber oft überfordert, wenn es um bessere Kinderbetreuung oder flexiblere Arbeitszeiten für ihre Mitarbeiter/innen gehe. König meint: "Viele wollen durchaus was tun, wissen nur nicht wie und wo. Im Bündnis mit Praktikern und Eltern können Ideen entwickelt und Modelle erprobt werden".
Die Stadtverwaltung soll den organisatorischen Rahmen für das "Bonner Bündnis für Familien" geben. Tatkräftige Hilfe erhält sie dabei vom bundesweiten Servicebüro des Familienministeriums, das bereits 40 Kommunen bei der Initiierung von ähnlichen Bündnissen unterstützt.
Antrag unter: http://www.bonn.de/bo_ris/daten/o/htm/03/0314113.htm
Infos zur bundesweiten Kampagne: http://www.bmfsfj.de/
Angelo Vallone, jugend- u. familienpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion,
Barbara König, Mitglied im Jugendhilfeausschuss