Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung Bonn wirbt bei Bonner SPD-Fraktionsvorsitzendem für Umzug nach Berlin – Wilfried Klein: „Frau Bosau sollte ihren persönlichen Interessenkonflikt durch Rücktritt auflösen.“ Glaubwürdigkeit erschüttert.

„Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich den Brief aus Berlin geöffnet habe. Dass ein Berliner Maklerunternehmen mich zum Umzug nach Berlin bewegen will, kann ich ja noch nachvollziehen. Bei diesem Maklerunternehmen ist das aber der Hammer.“ So berichtet Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, seine Eindrücke, als er vor wenigen Tagen Post aus Berlin erhielt. Klein ist Geschäftsführer einer kleinen Weiterbildungseinrichtung in Köln, die sich noch nie mit irgendwelchen Umzugsgedanken nach Berlin auseinandergesetzt hat. „Da schreibt offenbar jemand sämtliche Verbände und Institutionen in der Region an, um sie zum Umzug zu bewegen. Das ist ärgerlich genug.“ Die Zornesröte hat dem Bonner Sozialdemokraten aber ins Gesicht getrieben, dass es sich bei dem Maklerunternehmen um die Firma „Bosau Immobilienmanagement“ handelt, die von Edith Bosau geleitet wird. Frau Bosau ist in Bonn Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung und wirbt dort immer für die Stärkung des Standortes Bonn. „Frau Bosau kann ja als Maklerin ihr Geld verdienen womit sie will. Ich halte es aber für untragbar, dass wir in der Region um jeden Verband und jeden Verein kämpfen und politisch initiativ werden, und Frau Bosau verdient quasi an jedem Umzug mit. Sie soll sich entscheiden – fürs Geldverdienen oder für ihre Funktion. Die CDU wäre gut beraten, wenn sie dieses unglaubwürdige Spiel der Frau Bosau endlich beenden würde. Für mich hat die CDU-Mittelstandsvereinigung jedwede Glaubwürdigkeit verloren, wenn sie für die Stärkung des Standortes Bonn wirbt und ihre Vorsitzende Frau Bosau gleichzeitig bei jedem Umzug die Kasse klingeln hören kann.“