Bonn hat erfreulich viele Kinder. Das zeigt auch der jetzt von der Stadtverwaltung vorgelegte Kindergarten-Bedarfsplan, der bis 2006 steigende Kinderzahlen und mehr Bedarf für qualitativ hochwertige Kinderbetreuung erkennt. Die SPD begrüßt die detaillierte und übersichtliche Darstellung, die am 29. April vom Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie beschlossen werden soll.
Die Stadt legt für die Kinderbetreuung der unter Dreijährigen eine Zielquote von
13,5 % fest und bezieht sich dabei auf eine Dortmunder Expertise.
Bärbel Dieckmann hat bei ihrer Nominierung zur OB-Kandidatur in ihrer Rede ebenfalls festgestellt: "Ich will eine Stadt, in der sich Menschen gerne für Kinder entscheiden. Das ist unsere Zukunft. Wir haben für jedes Kind über drei Jahren einen Kindergartenplatz. Aber: Wir brauchen mehr Plätze für Kinder unter drei Jahren. Eine Quote von 20 – 25 % ist das Ziel. Ich will, dass wir Bonn zur kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands machen“.
Das sehen die sozialdemokratischen Politikerinnen und Politiker im Jugendhilfeausschuss ebenso. „Aus vielen Gesprächen und Veranstaltungen mit Eltern wissen wir, dass der Bedarf groß ist. Wir wollen für mindestens 20 % aller Kinder unter Drei eine verlässliche Betreuung anbieten.“ fordert Barbara König, sachkundige Bürgerin im Ausschuss. Sie weiß, dass das die Stadt einiges kosten wird. „Der Bund hat den Kommunen 1,5 Milliarden Euro für diesen Bereich zugesagt. Das Geld werden wir nutzen, setzen aber auch auf kreative Lösungen.“ Dazu gehören betriebliche Angebote, die Umwandlung von Kindergartenplätzen oder auch die Förderung der Tagespflege. Schon jetzt erprobt die Stadt in Kooperation mit den Trägern solche Modelle. Fraktionssprecher Angelo Vallone lobt an dieser Stelle Familiendezernentin Ulrike Kretzschmar: „Sie hat sich bei den Castell-Knirpsen für einen Zusammenschluss von 3 Tagesmüttern stark gemacht und durch die Einrichtung neuer altersgemischter Gruppen steigt das Regelangebot um knapp 10 % (von jetzt 305 auf 333 Plätze). Diesen Weg wollen wir weiter gehen.“
Auch bei den Öffnungs- und Betreuungszeiten will die SPD mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder und der oft berufstätigen Eltern nehmen. Die Sozialdemokraten wollen daher für jedes zweite Kindergartenkind einen Ganztagsplatz anbieten. Der Qualität der Betreuungsangebote solle insgesamt mehr Bedeutung beigemessen werden. Daher lobt die SPD die städtischen Vorschläge zum besseren Übergang vom Kindergarten in die Grundschule.