SPD-Fraktion kletterte in das Bonner Kanalsystem

von links nach rechts: Gerd Heidemann, Erika  Coché und MdL von Grünberg
von links nach rechts: Gerd Heidemann, Erika Coché, Bernhard von Grünberg
Erika Coché fertig zum Einstieg in den Kanal
Erika Coché

Mitglieder der Bonner SPD-Fraktion, darunter die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Erika Coché, besichtigten "vor Ort" was in der letzten Woche für die Bonnerinnen und Bonner "plötzlich" große Bedeutung hatte, das Abwassersystem der Stadt Bonn.

Am Münsterplatz stieg die SPD-Delegation in den Untergrund in einen der ältesten Bonner Kanäle aus dem Jahr 1862. Auch der Hofgartensammler mit Überlaufbauwerk am Alten Zoll wurde besichtigt.
Für die Stadtverordneten waren die Informationen über das komplizierte Abwassersystem und das Abwasserbeseitigungskonzept der Stadt sehr interessant.
In Bonn gibt es seit Mitte des 19. Jahrhunderts den Hofgartenkanal, weitere Kanäle folgten. Zu 99,9 % ist die Bonner Bevölkerung an die zentrale öffentliche Abwasseranlage mit biologischer Reinigung angeschlossen. Insgesamt gibt es unter der Stadt 869 km Kanalssystem. Die Abwasserableitung wird in Bonn fast ausschließlich im Mischsystem betrieben, d.h. gemeinsame Ableitung des Schmutz- und Niederschlags-wassers in einem Kanal.

Die Kanalerhaltung und Reinigung liegt in der Verantwortung des Tiefbauamtes. Es hat sich herausgestellt, dass dies kostengünstiger ist als der Einsatz von Fremdfirmen.

Nach dem Abwasserbeseitigungsgesetz des Landes NRW müssen die Gemeinden im Abstand von fünf Jahren der Oberen Wasserbehörde ein Abwasserbeseitigungskonzept vorlegen, in dem erforderliche Maßnahmen und Kosten aufgelistet sind. Derzeit läuft die Fortschreibung 2001 – 2005.
Bonn muss dringend Kanäle sanieren. Angesichts der Haushaltslage keine leicht zu stemmende Aufgabe, zumal, wie Gerd Heidemann feststellte, "die Kanäle kann keiner sehen, man kann sie nicht vorzeigen. Deshalb ist man immer versucht, dringende Maßnahmen zu strecken und statt dessen das Geld in sichtbare, ebenfalls notwendige, Projekte zu stecken".

Für die Stadtverordneten und den Landtagsabgeordneten Bernhard von Grünberg war der Besuch "vor Ort" informativ. Unter anderem konnten sie bei der Kanalbegehung feststellen, dass die Mitarbeiter dort unten einen "Knochenjob leisten.
In der Woche als kurz hintereinander schwere Regenfälle waren, haben sie fast rund um die Uhr gearbeitet, um das Kanalsystem arbeitsfähig zu halten. Für den Arbeitseinsatz der Mitarbeiter dankte Gerd Heidemann, SPD-Fraktionsgeschäftführer und Stadtverordneter.