

Nach der Besichtigung des Bonner Kanalnetzes durch Mitglieder der SPD-Fraktion in der letzten Woche besuchten die Sozialdemokraten in dieser Woche die Kläranlage Salierweg. Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, und seine Kolleginnen und Kollegen folgten sozusagen dem Wasser aus den Kanälen in die Kläranlage.
Bonn verfügt über vier Kläranlagen, die nicht nur das Bonner Abwasser behandeln, sondern auch zum Teil das Abwasser aus umliegenden Gemeinden (Alfter und Wachtberg) – insgesamt 33,3 Millionen m3 Abwässer im Jahr.
Die Stadtverordneten lernten, wie die großen Abwassermengen in Rechen- und Sandfanganlagen vorbearbeitet und biologisch geklärt werden, um dann in verschiedenen Stufen der Schlammbehandlung in den Faulturm und schließlich in die Schlamm-Verbrennung oder Kompostierung zu kommen. Die Asche, die zurückbleibt, wird entsorgt.
Der Aufwand, der zur Reinigung des Abwassers betrieben werden muss, ist also enorm und entsprechend teuer. Dennoch sind die Bonner Abwassergebühren im Vergleich zu anderen nordrheinwestfälischen Städten eher moderat. Für eine Bonner Standardfamilie liegen die Kosten im Jahr bei 563,70 €, der NRW-Durchschnitt hingegen bei 624 €. Auch im Vergleich zu NRW-Großstädten steht Bonn mit seinen Gebühren gut da. Dieses Ergebnis soll auch nach weiteren erforderlichen Investitionen in den nächsten Jahren gehalten werden.
Die Umwelt- und Immissionsschutzanforderungen an Kläranlagen sind hoch und werden von den Bonner Kläranlagen gut eingehalten. Da die Wohnbebauung unmittelbar an die Kläranlage heranreicht, ist das auch erforderlich, ebenso wie die Lärmminderung und die Vermeidung von Geruchsbelästigungen. Die architektonische Gestaltung des Geländes rundet diese Rücksichtnahme auf die Nachbarschaft ab.
Bonn nimmt am nationalen Datenvergleich der Abwasserentsorgung (Benchmarking) teil. Zudem sind die Bonner Fachleute der Abwasserentsorgung bei internationalen und nationalen Austausch- und Weiterbildungsprogrammen mit dabei.
Der Besuch bei der Kläranlage Salierweg gehört – wie der Besuch der MVA und die Besichtigung des Kanalnetzes – zu einer Reihe von Besichtigungen, die die SPD-Fraktion in städtischen Ein-richtungen unternimmt. Wie bereits im letzten Sommer möchte die SPD-Fraktion die etwas ruhigere Sommerzeit nutzen, um sich über Einrichtungen, die für die Lebensbedingungen der Menschen in Bonn von zentraler Bedeutung sind, umfassend vor Ort zu informieren.