Im Frühjahr 2003 hatte die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn die Renovierung der Ratsarbeit angemahnt und u. a. zur Vermeidung von Druck- und Zustellkosten vorgeschlagen, nicht mehr allen Stadtverordneten alle Drucksachen der Verwaltung zuzustellen. Stattdessen sollten die Verteiler überprüft und auf ordentliche und stellvertretende Mitglieder in Ausschüssen beschränkt werden. Die Druck- und Zustellkosten von Ratsunterlagen verursachen im Jahr Kosten von ca. 200.000 €, so dass hier von Seiten der SPD-Fraktion erhebliches Einsparpotenzial gesehen worden ist.
Nachdem sich die SPD-Fraktion intern mit Änderungsvorschlägen befasst hatte, hat sich der Fraktionsvorsitzende Wilfried Klein am 18. Juli 2003 an die anderen im Rat vertretenen Fraktionen gewandt und um gemeinsame Gespräche gebeten. Die daraus entstandene interfraktionelle Arbeitsgruppe hat unter der Moderation der Verwaltung getagt und die angeregte Änderung der Zustellpraxis verabredet.
Nun zieht die Verwaltung ein erstes Fazit: Es konnten spürbare Einsparungen erzielt werden, die sich auf das Jahr gerechnet auf über 67.000 € summieren. Bei weiterer Verfeinerung des Verfahrens sind weitere Einsparungen bis zu einer Gesamthöhe von fast € 100.000,00 zu erzielen.
Wilfried Klein: "Ich freue mich außerordentlich, dass unsere Anregung dazu geführt hat, dass der städtische Haushalt entlastet worden ist. Das Geld können wir für andere Zwecke besser gebrauchen. Wir werden in der neuen Ratsperiode nach weiteren Einsparungen durch andere Maßnahmen zur Effektivierung der Ratsarbeit suchen und sie auf den Weg bringen. Der erste Erfolg gibt uns hier Recht."
Nach dem alten Verfahren bekam jeder Stadtverordnete im Jahr über 27.000 Seiten Drucksachen zugestellt. Klein hatte das seinerzeit als "Druckorgien" bezeichnet, die nun der Vergangenheit angehören.