Pia Heckes bei den Kirchen zur OGS – Ein klares Bekenntnis sieht anders aus – „Von der Lebenswirklichkeit berufstätiger Eltern keine Ahnung“

Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion im Rat der Stadt Bonn

Die Kirchen hatten am 2. September die OB-Kandidatinnen und -Kandidaten zu einem Hearing eingeladen. Einer der zahlreichen Fragen, die besprochen wurden, war auch die Haltung zur Ganztagsbetreuung und zur Offenen Ganztagsgrundschule (OGS).

Die Kreisvorsitzende der CDU, Dr. Pia Heckes, musste erklären, warum die Union gegen mehr Schulkinderbetreuung durch die OGS war. Die Antwort war alles andere als ein klares Bekenntnis zur OGS: "Eine verlässliche Grundschule am Vormittag bis 12.30 Uhr wäre mir lieber gewesen."

Frau Dr.Heckes sollte endlich zur Kenntnis nehmen, dass die OGS eine verlässliche Schule am Vormittag ist und darüber hinaus die Kinder verlässlich bis 15.00 Uhr bzw. 16.00 Uhr betreut werden – mit Hausaufgabenbetreuung, Mittagessen, Sport-, künstlerischen und Spielangeboten. Die Kinder fühlen sich wohl, werden gefördert und betreut, Beruf und Familie lassen sich für berufstätige Eltern gut vereinbaren. Eine "verlässliche Grundschule am Vormittag bis 12.30 Uhr" als die Alternative verkaufen zu wollen, geht an der Sache vorbei und belegt nur, dass Frau Dr. Heckes von der Lebenswirklichkeit berufstätiger Eltern keine Ahnung hat. Welche Berufstätigkeit lässt sich mit solchen Betreuungszeiten eigentlich vereinbaren? Selbst Halbtagstätigkeiten erfordern eine umfassendere Betreuung, auch in den Ferien – was an der OGS ja der Fall ist.

Für die Wählerinnen und Wähler und vor allem die betroffenen Eltern ist diese Aussage aber doch wieder hilfreich – sie wissen jetzt zumindest, woran sie mit der CDU und Frau Dr. Heckes sind – ein konsequenter und zügiger Ausbau der Schulkinderbetreuung ist mit diesen Sprüchen nicht zu erreichen.

Die SPD bleibt dabei: Im Interesse der Kinder und zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen in den nächsten Jahren mindestens 20 weitere Schulen in OGS umgewandelt werden. Durch die Zuschüsse des Bundes ("4-Mrd-Programm") ist das bauliche Begleitprogramm auch für die Kommunen gut zu bewältigen.