

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn wird in den nächsten fünf Jahren den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Bereiche Bildung und Betreuung, Förderung der Mobilität und der Nachbarschaften legen. Sie wird den Blick aber auch unvermindert auf die Bedürfnisse der älteren Bonnerinnen und Bonner richten. Gerade in den sozialdemokratischen Schwerpunkten ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte zu Anforderungen und Potenzialen der Seniorinnen und Senioren.
Der Anteil der Bonner Bevölkerung über 65 liegt leicht unter dem Bundesdurchschnitt (16,9% zu 17,64 %); auch in Bonn wird dieser Anteil in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Wir wollen, dass auch die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger weiter und verstärkt gut in unserer Stadt leben können.
Der 5. Altenbericht der Bundesregierung, der im Sommer 2005 vorgelegt wird, steht unter dem Thema: " Potenziale des Alters in Wirtschaft und Gesellschaft – Der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt der Generationen". Der Altenbericht beschreibt damit einen neuen Blick auf die "Altersgesellschaft".
Gleichwohl bleibt festzuhalten: Bewährte Hilfs- und Beratungsangebote gilt es zu erhalten, dort wo sie notwendig sind. Altersarmut – gerade bei allein stehenden Frauen – müssen wir begegnen.
Ein neues Altersbild vermitteln und den Dialog der Generationen fördern
Wir wollen in Bonn dem Alter ein neues positives Gesicht geben und den Dialog der Generationen fördern, um Vorurteile abzubauen. Als Einstieg wird ein gemeinsames Forum mit Jugendlichen (Jusos) und Initiativen, in denen Jung und Alt mit einander arbeiten und von einander profitieren, geplant.
Seniorenwirtschaft: Dienstleistungen als Service für Ältere
Wir wollen die städtische Wirtschaftsförderung dafür gewinnen, verstärkt für besondere Serviceangebote für die Zielgruppe der Älteren zu werben und diese zu fördern.
Die "Landesinitiative Seniorenwirtschaft" fördert diese Aktivitäten im Rahmen ihres Projektes „Seniorenwirtschaft im Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerb“. Ein Wettbewerb “Seniorenwirtschaft in Europa 2005“ ist dazu ausgeschrieben. Es werden best-practice Beispiele gesucht und prämiert. Im Rahmen der Landesinitiative finden in den nächsten Wochen und Monaten mehrere Veranstaltungen auch in Bonn statt.
In den Bereichen Gesundheitswirtschaft und Prävention, Sport und Freizeit, Neue Medien, Bildung, Kultur, Wohnen und Tourismus sind Ältere schon längst eine sehr große und finanzkräftige Kundengruppe, die weiter wächst und mehr Beachtung finden muss.
Offene Ganztagsschule und Nachbarschaftszentren als neues Tätigkeitsfeld für das Ehrenamt von Älteren
Ehrenamtliche Arbeit ist für viele Ältere selbstverständlich: Annähernd 40% der Älteren sind ehrenamtlich tätig. Viele suchen noch nach einer sinnvollen Beschäftigung im Ruhestand.
Unsere Schwerpunkte für die nächsten fünf Jahre sind u.a. Bildung und Betreuung und Stärkung der Nachbarschaften. Hier gibt es attraktive neue Betätigungsfelder, z.B. in der Offenen Ganztagsschule (OGS).
Schon jetzt bringen sich viele Ältere in der Nachbarschaft ein. Wir wissen das zu schätzen und werden die ehrenamtliche Arbeit zur Stärkung der Nachbarschaften fördern und begleiten. Auf der anderen Seite wollen wir Beratungs- und Betreuungsangebote stärker in den Stadtteilen zu Nachbarschaftszentren zusammenfassen.
Erwartungen an eine moderne seniorengerechte Kommunalpolitik
In allen Bereichen der Kommunalpolitik werden wir auf die Belange der Älteren besonders achten. Stadtplanung, öffentliches Verkehrsangebot, lebenswerte Wohnviertel, starke Nachbarschaften, Sicherheit und Sauberkeit sind zum Nutzen aller Bewohner zu gestalten. Senioren, Familien, Mütter mit kleinen Kindern, Behinderte haben die gleichen Anforderungen an die Gestaltung der Stadt. Hier gilt, was der einen Gruppe nützt, hilft auch der anderen.
Beispiele aus dem Bereich "Mobilität"
Gute Erreichbarkeit von Bus und Bahn
Barrierefreiheit des ÖPNV
Sichere und helle Bahn-/Bussteige
Ziel: Ältere Bürgerinnen und Bürger möglichst lange selbstbestimmt mobil halten!
Beispiele aus dem Bereich "Nachbarschaften":
Notrufsysteme
Bring- und Holdienste in den Stadtteilen ausbauen (Nachbarschaftszentren/freie Träger)
Notrufsysteme in den Wohnungen
Wohnungspartnerschaften Jung-Alt
Ziel: Älteren Bürgerinnen und Bürgern möglichst lange das Wohnen in der eigenen Wohnung ermöglichen!
Beispiele aus dem Bereich "Bildung und Betreuung"
Mitarbeit in der OGS
Lesestunden in den Schulen/Kindergärten
Erzählcafés z.B. für Jugendliche im Rahmen von VHS-Veranstaltungen
Ziel: Die Erfahrungen und Kompetenzen der älteren Bürgerinnen und Bürger auch für die jüngere Generation nutzbar machen!