Mit einer "gewissen Verwunderung" hat die SPD den Vorwurf der FDP zur Kenntnis genommen, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der Bürgerbund würden "Blockdenken" über die Bereitschaft zur projektorientierten Zusammenarbeit stellen. "Bei allen Gesprächen, auch mit der FDP, haben wir deutlich gemacht, dass wir an einer fraktionsübergreifenden inhaltlichen Zusammenarbeit interessiert sind – auch unter Einschluss der FDP. Von dort hat man uns aber leider zu verstehen gegeben, dass man sich nicht allzu weit von der CDU entfernen wolle – wo da wohl eher das Blockdenken vorherrscht, mag der kritische Beobachter beurteilen." kommentiert Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. Insbesondere habe die FDP bereits bei dem ersten Gespräch klar gemacht, dass sie die CDU-Kandidaten für die Bezirksvorsteher mitwählen werde. "Für alternative Überlegungen, für die wir mehr als offen waren, gab es auf Seiten der FDP offenkundig wenig Spielraum. Das hat uns schon gewundert, zumal die inhaltlichen Übereinstimmungen in vielen Fragen vorhanden sind."
Die SPD betont, dass sie von Beginn an klargemacht habe, dass sie die Zahl der Bürgermeister nicht von Personalpaketen abhängig machen wollte. "Es muss sachlich begründet werden, dass die Zahl der Bürgermeister aufgestockt wird. Das ist uns nicht überzeugend dargelegt worden. Allein der Grund, dass die FDP einen Bürgermeister stellen will, ist nicht ausreichend. Wenn die FDP der CDU in allen Stadtbezirken zu den Bezirksvorstehern verhelfen will – obwohl die Union der klare Wahlverlierer ist – hätte sich die FDP vielleicht die Unterstützung der Union für die Wahl des Bürgermeisters sichern sollen."
Klein erneuert aber sein Angebot: "Da wir wissen, dass die FDP in vielen Fragen mit unseren Positionen übereinstimmt, wird es sicherlich zu vielen gemeinsamen Entscheidungen kommen. Im Interesse der Zukunft unserer Stadt ist in der Tat Blockdenken nicht hilfreich – wir bedauern es daher sehr, dass die FDP bei den ersten Personalentscheidungen diesen Sprung nicht gewagt hat."