
In einer Großen Anfrage greift die SPD-Fraktion das Thema „Mobilfunkanlagen in Bonn“ auf. Sie reagiert damit auch auf Bürgerproteste bei der Aufstellung von Mobilfunkanlagen in Dottendorf (Droste-Hülshoff-Strasse) oder Pützchen (Marktstrasse). Anwohner hatten sich bei Stadtver-waltung und Mobilfunkbetreibern beschwert, weil sie gesundheitliche Gefahren insbesondere für Kinder befürchten.
„Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gehen von Mobilfunkantennen keine Gefahren aus, dennoch nehmen wir die Ängste der Bevölkerung ernst“ begründet Stadtverordnete Barbara König ihre Anfrage bei der Verwaltung. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende stellt klar: „In Bonn wird das UMTS-Netz mit über 100 neuen Anlagen ausgebaut. Wir wollen das mit einem transparenten Verfahren und bürgernaher Kommunikation begleiten: die Bürgerinnen und Bürger müssen wissen, wann, wo und warum eine solche Anlage in ihrer Nähe gebaut wird.“
Deshalb will die SPD-Fraktion in ihrer Anfrage von der Verwaltung u.a. wissen, wie das städtische Internetangebot fortgeführt wird und welche Informationen die Verwaltung von den Mobilfunkbetreibern erhält.
Die SPD will auch wissen, wie „sensible Einrichtungen“ besonders geschützt werden können. König: „Natürlich wollen wir keine Mobilfunkanlagen in der unmittelbaren Nähe von Kindertageseinrichtungen oder Schulen. Die Frage ist aber, welchen Einfluss die Stadt auf die Standortwahl überhaupt hat und wie sich die Mobilfunkbetreiber verhalten.“
Barbara König, die auch jugend- und familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion ist, sieht außerdem ein Dilemma: „Wir sind ja froh, dass Bonn eine kinderfreundliche Stadt mit einem dichten Angebot an Kindergärten und Schulen ist. Bei einem engmaschigen Netz an Mobilfunkanlagen wird man deshalb kaum Standorte finden, die nicht in der Nähe von Kindereinrichtungen liegen“. Angesichts dieser Problematik sollen Politik, Stadt und Mobilfunk-betreiber Kommunikation und Bürgerdialog weiterhin verbessern.