
SPD und Bündnis 90/Die Grünen wollen den Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter 3 Jahren zügig vorantreiben. In einem gemeinsamen Antrag zum Rat fordern sie die Verwaltung auf, schnell ein Konzept vorzulegen. Dabei sind sie sich der Unterstützung von Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann sicher. „Die OB hat immer wieder bekräftigt, Bonn zur kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands zu machen“ freut sich Barbara König, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Verwaltung und Politik hätten erkannt, dass eine gute Infrastruktur für Kinder nicht nur für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wichtig ist, sondern auch den Unternehmensstandort Bonn stärkt.
SPD und Grüne legen für den Ausbau der Kinderbetreuung einige Eckpunkte fest. „Es sollen neue Wege der Bedarfsermittlung gegangen und Aussagen zur zeitlichen und finanziellen Umsetzung gemacht werden“ erläutert Doro Paß-Weingartz, Fraktionssprecherin der Grünen.
Ziel sei eine Bedarfsdeckung von mindestens 20 Prozent. „Das bedeutet eine Verdopplung des jetzigen Angebots. Damit helfen wir nicht nur berufstätigen Eltern oder Alleinerziehenden. Die zweite PISA-Studie wie auch die OECD-Studie zur Kinderbetreuung zeigen, dass wir mehr für die frühkindliche Bildung tun müssen“ ergänzt Barbara König..
Die Angebote sollen vielfältig sein: Neben verschiedenen Gruppenformen in Kindertagesstätten soll auch die Tagespflege ausgeweitet werden. Die beiden Jugendpolitikerinnen wünschen sich auch mehr Engagement der Privatwirtschaft: „Wir wollen auf den Ausbau privater Einrichtungen hinwirken und die Unternehmen mit ins Boot holen.“ Bonner Firmen könnten z.B. Tagesstättenplätze für die Kinder ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finanzieren. In diese Richtung geht auch eine Initiative der IHK Bonn / Rhein-Sieg, die sie gemeinsam mit der Regionalstelle Frau & Beruf startete.
„Aber alle guten Angebote nützen nichts, wenn die Eltern nichts davon wissen.“ meint abschließend Paß-Weingartz. „Deshalb schwebt uns eine Beratungsstelle bei der Verwaltung vor.“ Dort solle bürgerfreundlich über Plätze, Kosten und Qualität informiert werden.
„Mit unserer Initiative kommen wir unserem Ziel, Bonn zur kinderfreundlichsten Stadt Deutschlands zu machen, ein großes Stück näher!“ erklären beide Politikerinnen abschließend.