

Ein Kurzer Blick zurück:
Das Projekt Bahnhofsbereich Bonn (eine Investition von 100.000.000 € und Schaffung von 400 Arbeitsplätzen) scheiterte am politischen Kalkül von Grünen und großen Teilen der CDU.
Es herrschte lange Zeit Einigkeit über die Notwendigkeit einer Aufwertung des Bereiches mit einer Bebauung.
Der Beschluss, die zur Bebauung anstehenden städtischen Grundstücke für die Dauer der Verhandlungen ausschließlich für Brune vorzuhalten, wurde im 6. März 2003 mit den Stimmen CDU, SPD, Grünen und FDP gefaßt. Und noch am 5. Fe-bruar 2004 fand die CDU – Fraktion, namentlich auch die Stadtverordnete Overmanns, das Projekt so bedeutend, dass sie einen Dringlichkeitsantrag zur Ratssitzung am gleichen Tag stellten mit dem Ziel, in der Ratssitzung am 17.6.2004 abschließend über das Projekt zu beraten. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP gefasst. Nach der Einigkeit aller Parteien im Projektbeirat waren Bündnis 90/Die Grünen zu diesem Zeitpunkt bereits ausgestiegen. Wenige Zeit später dann der Ausstieg durch Frau Heckes, Frau Overmanns und Teilen der CDU.
Dies ist umso bedauerlicher, als die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger eine Veränderung im Bahnhofsbereich wünscht. Dies wird auch durch Aussagen aus der Bürgerschaft bestätigt, die nun befürchten, dass alles scheitert. Dies kann nicht gewollt sein. Wir wollen das nicht.
Überhaupt: Es gibt kein Projekt mit dieser Bedeutung in unserer Stadt, dass so intensiv auch außerhalb von Politik und Verwaltung beraten wurde wie die Planung des Bereiches vor dem Hauptbahnhof. Es kann daher nur überraschen, dass trotz mehrfacher Planänderungen durch Brune Consult letztlich die Kompromisslosigkeit der Gegner das Projekt „Attraktiver Cityeingang Hauptbahnhof“ verhindert.
Überraschend auch der fehlende Mut, alle Bürgerinnen und Bürger Bonns über das Projekt entscheiden zu lassen. Im Bürgerbegehren kommen nur die zu Wort, die gegen das Projekt sind. Dass dies etwa 18.000 sind nehmen wir zur Kenntnis. Unsere Haltung, dem Bürgerbegehren nicht beizutreten und den Bürgerwillen entscheiden zu lassen ist Ausdruck unseres Respekts vor dem Bürgerwillen. Dieser fehlt der CDU, aber auch den Grünen und dem Bürgerbund letztlich.
Das Verhalten, insbesondere der CDU, lässt bei Investoren mit Sicherheit auch nicht den Schluss aufkommen, dass die Politik in Bonn ein verlässlicher Verhandlungspartner ist.
Perspektiven:
Es sollte eine neue Ausschreibung nur dann geben, wenn die Eckpunkte festgelegt sind: Zur Zeit herrscht Uneinigkeit in den Reihen der Gegner
Wir befürchten, dass es in dieser Wahlperiode keine Entscheidung mehr geben wird.
Gewarnt werden muss vor Einzellösungen mit einem bestimmten Investor, ohne Gestaltung des Gesamtareals.
Wichtig ist auch, dass andere Maßnahmen für die Innenstadt vorangebracht werden.
Hierzu zählt auch die konsequente Einhaltung des Zentrenkonzeptes. Es müssen noch Korridore bestimmt werden, wo noch was an Einzelhandel angesiedelt werden kann und wo nicht. Angesichts der aktuellen Entscheidung muss befürchtet werden, dass der Druck von Unternehmen, dieses Konzept aufzuweichen stärker wird.
Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen arbeiten an einem Antrag.
Es muss verhindert werden, dass zum jetzigen Zeitpunkt Ansiedlungen auf der grünen Wiese geplant und realisiert werden. Es fehlt ein Lebensmittelgeschäft in der Innenstadt und Anziehungspunkte für die Innenstadt.
Die Neugestaltung des Bertha-von-Suttner – Platzes muss 2005/2006 kommen. Ebenso die Umgestaltung der Friedrichstrasse sollte im Jahr 2005 in Angriff ge-nommen werden.
Der Bonner Markt braucht neue Impulse.
Langfristiges Ziel: Leitbild für 2020
"Bonn als Einkaufsstadt und Stadt der einladenden Plätze."
Ein erster Schritt zu diesem Ziel wäre eine City-Konferenz. Diese Konferenz muss klare Zielvorgaben für die weitere Diskussion erarbeiten. All diejenigen, die sich für den Standort Bonn engagieren, sollten bereits im Vorfeld ihre Vorschläge auf den Tisch legen. Nur so kann erreicht werden, dass nicht wieder eine Diskussion entsteht, die durch Stillstand und Ablehnung geprägt wird.