
In der Ankündigung der designierten neuen Landesregierung aus CDU und FDP, die Landesanteile an der Westdeutschen Landesbank AG (WestLB) ganz oder teilweise zu verkaufen, sieht die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn den Einstieg in die Privatisierung der Sparkassen. Die WestLB AG, die zurzeit vom Land NRW und der kommunalen Familie (Landschaftsverbände, Sparkassen- und Giroverbände) gehalten wird, ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den Sparkassen in kommunaler Trägerschaft und den Finanzmärkten. Sie ist fester Bestandteil der so genannten Sparkassenfamilie. "Schon lange versuchen private Geschäftsbanken in die kommunale Familie einzuheiraten, um die Marktstärke der Sparkassen für ihre Gewinninteressen auszuschlachten. Das konnte bislang in vereinten Anstrengungen verhindert werden. Den privaten Geschäftsbanken über die WestLB den Weg in die Sparkassen zu öffnen, wird auch diese weiteren Privatisierungsbemühungen preisgeben. Die Zeche zahlen die Kunden, Mitarbeiter und Kommunen. Zweigstellenschließungen, Arbeitsplatzabbau und Verlust an öffentlicher Verantwortung werden die Folge sein." kritisiert und befürchtet Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse KölnBonn. Ganz überraschend kommt der Vorstoß von CDU und FDP für die SPD nicht: "Wir haben vor der Wahl vor dieser Gefahr gewarnt. Das ist natürlich insbesondere von der CDU als Unterstellung zurückgewiesen worden. Jetzt haben wir den Salat!" stellt Klein fest. "Wir werden aber nicht resignieren. Ich hoffe, dass die Sparkassenverbände, in denen auch viele CDU-Vertreter der Kommunen sitzen, den Düsseldorfer Ideologen umgehend den Marsch blasen. Der Angriff auf die kommunalen Sparkassen muss abgewehrt werden."