
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn hat am 7.7.2005 im „Hubert-Peter-Haus“ der AWO in Bad Godesberg die Sebastian-Dani-Medaille an Angelika Marquardt verliehen.
Die „Sebastian-Dani-Medaille“ wurde von der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn in Erinnerung an den legendären Stadtdirektor der Nachkriegszeit, Sebastian Dani, gestiftet. Die Medaille wird jährlich am 7. Juli, dem Todestag von Sebastian Dani, für konkrete unbürokratische Hilfeleistung verliehen.
"Wir müssen helfen und nicht Akten anlegen". Dies war ein häufiges Zitat von Sebastian Dani und das Motto seiner Arbeit in den 18 Jahren seiner Amtszeit als Stadtdirektor von 1946 bis 1964, dem er sich immer verpflichtet gefühlt hat. Im Krieg von den Nazis verfolgt, war er nach dem Krieg und in den Jahren des Wiederaufbaus für den gesamten Sozialbereich in Bonn verantwortlich.
Im Sinne von Sebastian Dani hat eine unabhängige Jury, der auch der Sohn von Sebastian Dani angehört, unter vielen Vorschlägen Angelika Marquardt ausgewählt.
Frau Marquardt, die Grundschullehrerin an der Schloßbachschule in Röttgen ist, hat sich mit ihrem persönlichen Einsatz, der weit über das übliche Engagement einer Lehrerin hinaus ging, mit außerordentlicher Fürsorge um ein krebskrankes und leider verstorbenes Kind in ihrer Schule gekümmert.
In seiner Laudatio auf die Preisträgerin schilderte Wilfried Klein, SPD-Fraktionsvorsitzender, das große Engagement, mit der Angelika Marquardt über drei Jahre hinweg das Kind, das zeitweise im Rollstuhl saß und damals in der 2. Klasse war, zuhause und im Krankenhaus ständig besucht, gefördert und in den Klassenverband integriert hat. Wilfried Klein: "Sie sind ein Beispiel für solidarisches, unbürokratisches Verhalten und bürgerschaftliches Engagement. Es wäre schön, wenn es viele Menschen gäbe, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen, ohne danach zu fragen, ob nicht andere Personen oder Institutionen die Aufgaben übernehmen könnten und an ihnen ein Beispiel nehmen würden“. Wilfried Klein dankte Angelika Marquardt für ihren Einsatz, der physisch wie psychisch sehr anstrengend war. Er erwähnte auch die Kinder der Klasse, die ebenfalls mit Selbstverständlichkeit und Einsatz ihre Klassenkameradin in ihrem Kampf um Leben und Gesundheit unterstützt und ihr damit das Gefühl vermittelt haben, nicht alleine zu sein.
Auch Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann sprach der Preisträgerin in einer sehr persönlich gehaltenen Rede ihren Dank und Anerkennung aus.
Den anwesenden Eltern des Kindes galt das Mitgefühl aller.