
Allein in Bonn sollen ca. 450 Wohnungen der Wohnungsbaugesellschaft GAGFAH, vorwiegend in Kessenich gelegen, verkauft werden. Die GAGFAH war zuvor an einen amerikanischen Fond (Fortress) für 2,1 Milliarden verkauft worden. Über die beim Verkauf vereinbarten Mieterschutzbedingungen informierte der Kessenicher Stadtverordnete Werner Esser (SPD) in einer gut besuchten Bürgerversammlung. Esser wies darauf hin, dass jeder Mieterhaushalt einen Anhang zum Mietvertrag erhalten habe, wonach Kündigungen wegen Eigenbedarf und wirtschaftlicher Verwertung die nächsten 10 Jahre ausgeschlossen sind.
Für ältere Mieter über 60 Jahre gilt der Kündigungsschutz lebenslang.
Werner Esser gab den Mietern den Rat, sofern sie diese Vereinbarungen noch nicht erhalten haben, diese bei der GAGFAH anzufordern. Diese Regelungen gehen dann auf den neuen Erwerber über, sodass ein weitgehender Schutz für die Mieter erreicht ist.
Mieterhöhungen sollen auf maximal 1,5% über dem Verbraucherpreisindex in den nächsten 5 Jahren begrenzt werden.
Bei Wohnungsverkäufen sollen Mieter bevorzugt werden, wobei ein Rabatt von 15 % auf den Marktpreis vorgesehen ist.
Esser kritisierte in diesem Zusammenhang die Pläne der neuen CDU/FDP Landesregierung, den Kündigungsschutz von 8 Jahren auf 3 Jahre herabzusetzen. Glücklicherweise wird dies auf die GAGFAH-Mieter keine Auswirkungen mehr haben.
Wichtig sei, so Werner Esser, dass die Mieter nichts ohne fachkundige Beratung unterschreiben. Er kündigte an, eine erneute Mieterversammlung, zusammen mit Vertretern der GAGFAH, durchzuführen. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung schickte Esser die Sozialcharta der GAGFAH zu.