Stadt sichert ausreichendes Kindergartenangebot – Mehr Plätze für Kinder unter 3

Barbara König, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion und jugendpolitische Sprecherin

Nach den angekündigten Sparkonzepten von katholischer und evangelischer Kirche in Bonn steht nun fest: Die großen Einsparungen werden nicht zu Lasten der Kinderbetreuung gehen. Dafür wird die Stadt Bonn sorgen, die den Kirchen mit großzügigen Sonderzuschüssen entgegenkommen will.

"Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz richtet sich gegen die Stadt, nicht gegen die freien Träger. Bei den wachsenden Kinderzahlen ist die Stadt Bonn daher gut beraten, die wegfallenden kirchlichen Plätze zu übernehmen. Die SPD ist von dem raschen Verhandlungsergebnis sehr überzeugt" bewertet Barbara König, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion und jugendpolitische Sprecherin, den Kompromiss.
Die Stadt will ab 2008 jährlich rund 1 Million Euro zusätzlich aufbringen, um rund 800 Kindergartenplätze in den katholischen Einrichtungen und rund 450 Plätze in evangelischen Einrichtungen zu erhalten. Die katholische Kirche wollte viel mehr sparen.
Unterm Strich fallen jetzt rund 250 Kindergartenplätze ersatzlos weg.
"Das darf natürlich in keinem Fall unser Kindergartenangebot einschränken. Laut Aussagen des Jugendamtes haben wir in Bonn einen Überhang an Kindergartenplätzen und können deshalb mit diesem Wegfall leben. Die Verwaltung muss diese Auskunft aber auch in der Fortschreibung des Kindertagesstättenbedarfsplans untermauern" fordert Barbara König.
Wichtiger sind für König aber die positiven Signale: Durch Umwandlungen werden ab 2006 zusätzlich 60 Plätze für Kinder unter 3 Jahren geschaffen. König:"2005 und 2006 soll es 120 neue Plätze geben. Die Quote wird dann von 10 % auf 11,5 % gesteigert.
Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, werden wir erst in 10 Jahren unser Ziel von 20 % erreichen. Das geht uns viel zu langsam. Die SPD wird nicht ruhen, bis wir alle Potenziale ausgeschöpft haben!" König will deshalb auch Betriebskindergärten, Tagespflege und private Einrichtungen stärker nutzen, um U-3-Plätze zu aktivieren.
Aber auch die kirchlichen Träger sind weiter in der Pflicht.
"Die Stadt ist insbesondere der katholischen Kirche finanziell entgegenkommen. Sie kann deshalb von ihr auch verlangen, die Verwaltungskosten und die Gebäudeerhaltung zu übernehmen. Mir ist wichtig, dass alle Bonner Kinder – egal welcher religiösen oder ethnischen Herkunft – von der Frühförderung profitieren".