Zur neuerlichen öffentlichen Diskussion um das Bonner Loch und die Bonner Drogenpolitik hat die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn ihre Bereitschaft erklärt, an notwendigen Veränderungen mitzuwirken. "Wir sehen ebenso wie andere Fraktionen im Rat der Stadt Bonn den akuten Handlungsbedarf und wissen, dass es dringend Veränderungen im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Drogenkranken, geben muss. Was bislang fehlt, ist ein schlüssiges Konzept, das das Verdrängen der Probleme in die Stadtteile verhindert. An der Suche nach einem solchen Konzept werden wir uns konstruktiv und engagiert beteiligen", erklärt Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. Gleichzeitig erwarten die Sozialdemokraten aber auch, dass die gerade von der CDU immer wieder vorgebrachten Schuldzuweisungen nun endlich aufhören. "Es ist doch eine Binsenweisheit, dass es gerade in dieser Frage keine einfachen Lösungen gibt. Das Geschrei der Tannenbuscher CDU belegt dies doch – der erhöhte Druck in der Innenstadt führt zu einer Verdrängung der Szene in die Stadtteile – logische Konsequenz der Forderungen der CDU im Rat, die Szene in der Innenstadt zu reduzieren. Hier darf niemand mit verteilten Rollen spielen. Wir brauchen eine Verantwortungsgemeinschaft." In einer Verantwortungsgemeinschaft sieht die SPD auch den Einzelhandel und die Haus- und Grundbesitzer in der Pflicht. "Es ist doch nicht die Stadt Bonn, die im Bonner Loch das billigste Flaschenbier in der Innenstadt verkauft. Es sind die Händler, im Zweifel Mitglied im Einzelhandelsverband, die ihre Ladenlokale von privaten Eigentümern, im Zweifel Mitglied bei Haus & Grund, gepachtet haben. Die Verbände wären gut beraten, auf ihre Mitglieder entsprechend einzuwirken, um diesen Teil des Problems in den Griff zu bekommen." Darüber hinaus seien natürlich auch weiterhin Polizei, Stadtverwaltung, Politik und die Hilfeeinrichtungen in der Verantwortung. Auch die Region müsse ihren Teil dazu beitragen. "An einer so verstandenen Verantwortungsgemeinschaft wirken wir gerne mit. Wenn die neuerliche Diskussion dazu führt, dass sich alle ihrer Verantwortung entsprechend engagieren, kann eine Lösung erreicht werden. Einfache Schuldzuweisungen sind attraktiv für die Galerie, aber nicht für die Problemlösung."