
Im Januar 2006 hat die Unfallkommission des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn unter Beteiligung von Polizei und Landesbetrieb Straßenbau festgestellt, dass die Kreuzung der K 12 n zur Grootestraße/L 183 an der Grenze zwischen Dransdorf und Alfter dringend entschärft werden müsse. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, sollte, so die Verabredung, bis Anfang April eine Ampel aufgestellt werden. Die Stadt Bonn übernahm die Planung der Ampelanlage. Der Landesbetrieb Straßenbau sollte die Anlage dann errichten. Um angesichts des dringenden Handlungsbedarfes keine Zeit zu verlieren, wurde über einen eigentlich sinnvolleren Kreisel an der Stelle nicht nachgedacht, weil dies einen größeren Planungsaufwand zur Folge gehabt hätte. Die Ampel soll als Provisorium bis zum Weiterbau der K 12 n in Form der L 183 n stehen bleiben und dann durch einen Kreisverkehr ersetzt werden.
Kreis und Stadt Bonn haben ihre Hausaufgaben pünktlich abgeliefert. Wie eine Nachfrage der SPD bei den zuständigen Stellen nun ergab, ist der Landesbetrieb Straßenbau aber nicht in der Lage, die zu Beginn des Jahres noch so dringend gewollte Ampelanlage aufzustellen. „Ich erhielt die Mitteilung, dass vor Mitte des Jahres mit der Einrichtung der Ampel nicht zu rechnen sei. Beim Landesbetrieb Straßenbau sei niemand in der Lage, eine zeitnahe Ausschreibung der Anlage in die Wege zu leiten. Dieser Landesbetrieb blamiert sich mal wieder bis auf die Knochen!“ ärgert sich Wilfried Klein, örtlicher Stadtverordneter der SPD und Vorsitzender seiner Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Es ist mir ein Rätsel, wie Anfang des Jahres unter aktiver Beteiligung des Landesbetrieb Straßenbau ein Verfahren und ein Zeitplan verabredet werden kann, der nur wenige Wochen später von dort grundsätzlich wieder in Frage gestellt wird. Für besondere Kompetenz spricht das nicht.“
Für die SPD ist dies deshalb besonders ärgerlich, weil die Politik von Anfang an überhaupt nicht eingebunden war – mit der Begründung, es ginge hier um eine schnelle Maßnahme der Gefahrenabwehr. „Das habe ich akzeptiert und meine Bedenken gegen eine Ampel zurückgestellt; denn eigentlich hätte ich einen Kreisel an der Stelle als Lösung bevorzugt. Wenn ich jetzt aber erlebe, dass sicher über ein halbes Jahr von der Entscheidung bis zur Umsetzung vergeht, kann von schneller Gefahrenabwehr nicht mehr gesprochen werden. In der Zeit wären auch eine ordentliche Beteiligung der Politik und die Planung eines Kreisverkehres denkbar gewesen. Ich fühle mich ausgetrickst.“ Für die Zukunft, so schließt der Sozialdemokrat, werde man bei Vorhaben, an denen der Landesbetrieb Straßenbau beteiligt ist, noch genauer hinsehen müssen. „Und da haben wir bei Planung und Bau der L 183 n genügend Gelegenheit zu. Die Erfahrungen der Vergangenheit verheißen dabei nichts Gutes.“