


Großes Interesse fand das Expertengespräch „Rund ums Wohnen“, das die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn zusammen mit der AG 60 plus und der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) am 6.9.06 im „Rathaus-Restaurant“ in Beuel führte.
Es wurden neue Wohnmodelle aus Bonn vorgestellt sowie Servicewohnen und Angebote von Dienstleistungen, Umbau, Betreuung, die das Wohnen zu Hause auch im Alter ermöglichen.
„Amaryllis Generationenwohnen“, ein genossenschaftliches Modell, vertrat Tina Arndt. Das Wohnprojekt “Karmelkloster Pützchen“, ein Projekt, das schon funktioniert und sich in der Praxis bewährt, erklärte Jürgen von Kietzell.
Die „Wahlverwandtschaften Bonn e.V.“, ein Investorenmodell, Planungen als Eigentum, Mietwohnung im freien und sozialen Wohnungsbau, ist noch in der Aufbauphase und wurde von Eva Hüttenhain vorgestellt.
Martin Unkel vertrat „plot-line“, ein Büro für "Barriere – Frei – Wohnen" und Ralf Niesen von der Arbeiterwohlfahrt, informierte über Servicewohnen, Dienstleistungen, Betreuungsangebote und Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe"
In der Einführung wies Barbara Ingenkamp, Stadtverordnete und Vorsitzende der AG 60 plus darauf hin, dass sich durch den demographischen Wandel und die Mobilität der Gesellschaft enorme Veränderungen im Bereich von Wohnen und Nachbarschaftsbeziehungen ergeben. Neue Lebensformen und Haushaltstypen lösen teilweise die traditionellen Familienformen ab. Daraus folge der Wunsch nach neuen oder anderen Wohnformen.
„Der Wunsch, Individualität und Gemeinschaft miteinander zu verbinden und neue Wohnformen auszuprobieren, gewinnt an Attraktivität“, so Angelika Esch, Vorsitzende der AsF und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.
Die Diskussion um die innovativen Modelle des Wohnens ergab, dass sich viele das Wohnen zusammen mit mehreren Generationen und in verschiedenen Lebensformen durchaus vorstellen können und das auch erstrebenswert finden. Der Teufel steckt, wie immer, im Detail bzw. auch im finanziellen Bereich.
Die Nachfragen drehten sich hauptsächlich darum, wie teuer solche Projekte sind, wie die Finanzierung aussehen soll, wie hoch die Mieten sein werden, wie das Zusammenleben funktionieren soll oder was die Gemeinschaft von dem Einzelnen erwartet.
Die sozialdemokratischen Stadtverordneten Esch und Ingenkamp stehen den neuen Wohnformen aufgeschlossen gegenüber und unterstützen diese.
Sie sehen im bewussten Zusammenleben mehrerer Generationen in Häusern und in enger Nachbarschaft im Viertel oder Wohngebiet bessere Chancen für mehr gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe, Kontakte und Freundschaften, die Isolation und Vereinsamung nicht erst aufkommen lassen.