In ihrer Sitzung am 16.10.2006 hat sich die SPD–Fraktion im Rat der Stadt Bonn mit der Ausbildungssituation in Bonn und der Region auseinander gesetzt.
Dazu Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn: „Die Zahlen, insbesondere die mittlerweile ergänzten Zahlen der Agentur für Arbeit und des Ausbildungskonsenses machen deutlich, dass die Situation im Hinblick auf die zurzeit gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber weniger dramatisch als in anderen Regionen ist. Gleichwohl ist es Aufgabe aller gesellschaftlichen Kräfte, auch diesem verbliebenen Bewerberkreis zu einem Angebot zu verhelfen.“
Als erster Schritt werden die Stadt und ihre Töchter gebeten, in enger Abstimmung mit den Beteiligten des Ausbildungskonsenses noch für dieses Jahr zusätzliche Ausbildungsstellenangebote zu unterbreiten.
Darüber hinaus gehend haben sich die Mitglieder der Fraktion bereit erklärt, Ausbildungspatenschaften zu übernehmen.
Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Kurt Beck, hat für die
Übernahme solcher Patenschaften geworben und dabei auf seine guten Erfahrungen als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz mit diesem Instrument verwiesen.
In der Region wird seit November 2005 in St. Augustin das Projekt „Paten für Ausbildung“ praktiziert. Ausbildungspaten begleiten Jugendliche bereits in der Vorbereitungs- und Bewerbungsphase bis zum Ende des ersten Ausbildungsjahres. Sie werben um Ausbildungsplätze, und dies vor dem konkreten Lebenshintergrund der Jugendlichen. Dies geschieht in enger Abstimmung z. B. mit der Berufsberatung. Zu Beginn der Patenschaft schließen beide Seiten einen Vertrag und verpflichten sich wechselseitig zur Einhaltung der darin getroffenen Regeln.
„Das Eingehen einer Patenschaft geht über das bloße Appellieren an Jugendliche und Betriebe weit hinaus“, so Wilfried Klein. „Wir wollen deutlich machen, dass die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft ist. Es soll außerdem denjenigen Mut gemacht werden, die sonst resignieren oder schon resigniert haben. Das gilt für die Jugendlichen selbst, ihr familiäres und soziales Umfeld, aber auch für eine Vielzahl von Handwerks- und sonstigen kleineren Betrieben.“
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn hat in ihrer gestrigen Sitzung abschließend über das Maßnahmepaket beraten und einen entsprechenden Antrag für die Sitzung des Rates am 25. Oktober formuliert. Vor Einbringung wird mit den anderen Fraktionen im Rat versucht, dies interfraktionell auf den Weg zu bringen.