Die SPD-Ratsfraktion beantragt für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz ein Anbauverbot für Genpflanzen. Neue Pachtverträge mit der Stadt Bonn sollen mit der Auflage verbunden werden, kein gentechnisch produziertes Saat- und Pflanzengut auf den landwirtschaftlichen Flächen auszubringen. Gleichzeitig soll die Landbewirtschaftung auf ökologischen Landbau umgestellt werden. Bei bereits bestehenden Pachtverträgen soll die Stadt Bonn den Pächter/die Pächterin ermuntern, die Bewirtschaftung der Flächen von Lebens- und Pflanzenproduktion auf ökologischen Landbau umzustellen und keinen Anbau mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) zu betreiben.
Der Einsatz von Gentechnik kann das Erbgut von Pflanzen und Tieren verändern. „Die Folgen für Mensch und Umwelt sind bis heute nicht geklärt“, sagt der umweltpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Wolfgang Hürter. Die Ausbringung genveränderter Organismen kann nicht rückgängig gemacht werden. Denn wegen der natürlichen Wind- und Insektenbestäubung ist eine „Koexistenz“ von genfreien und GVO-Anbauflächen unmöglich. „Diesem Risiko dürfen wir die Bonnerinnen und Bonner nicht aussetzen“, ist Hürter besorgt. „Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht darauf, unbelastete Lebensmittel zu kaufen“, sagt Bonns Bundestagsabgeordneter Uli Kelber, der den Antrag unterstützt.
Der ökologische Landbau produziert qualitativ hochwertige Lebensmittel und ist eine besonders nachhaltige und naturverträgliche Bewirtschaftungsart. „Die Bürgerinnen und Bürger wollen wissen, was sie essen. Regionale Lebensmittel bieten diese Transparenz und Sicherheit“, meint Kelber, der als stellv. Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für Landwirtschaft und Verbraucherschutz zuständig ist. „Bioprodukte erfreuen sich steigender Beliebtheit. Ihr Marktanteil hat sich um ein Vielfaches erhöht“, so Kelber weiter. Regionale Bioprodukte sind wettbewerbsfähiger und stärken damit auch die Wirtschaftsregion Bonn. „Der ökologische Landbau ist besonders arbeitsintensiv und kurbelt durch seine Wettbewerbsvorteile auch die Beschäftigung in Bonn an“, sind sich Kelber und Hürter einig.