Zuwanderung als Chance und Bereicherung für das internationale Bonn

Großes Echo fand das „Stadthausgespräch“, zu dem die SPD-Fraktion am 26.10.2006 eingeladen hatte, um die von ihr erarbeiteten Leitlinien und Grundsätze für ein Bonner Integrationskonzept vorzustellen und gemeinsam mit Experten zu diskutieren.

„Angesichts des demographischen Wandels sehen wir die Zuwanderung nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance und Bereicherung für das internationale Bonn. Wir brauchen diese Zuwanderung, um die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen erhalten zu können. Das junge Alter der Zuwanderer und ihrer Familien, die Mehrsprachigkeit und die kulturelle Vielfalt wollen wir in Bonn nutzen und darauf unserer Konzept aufbauen“, erklärte Barbara Ingenkamp, die Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen, zu Beginn.

Barbara Ingenkamp: „Integration muss intensiv angegangen werden. Deshalb besteht ein vordringlicher Handlungsbedarf in der Sprachvermittlung, der vorschulischen und schulischen Integration, der beruflichen und kulturellen Integration, dem Aufbau starker gemeinsamer Nachbarschaften und der interkulturellen Öffnung von Einrichtungen und Diensten“.
Das vorgestellte Konzept stieß bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf große Zustimmung, unter denen zahlreiche Migranten, Vertreter von Moscheen und Migrantenorganisationen waren. „Wir wollen uns aktiv an einem gemeinsamen Integrationskonzept für Bonn beteiligen und Familien und besonders die Frauen auffordern, die Maßnahmen, die es jetzt schon in Bonn gibt, wahrzunehmen. Bildung ist der einzige Weg zur Integration und die einzige Chance für unsere Kinder“. Das wurde mehrfach in Diskussionsbeiträgen geäußert.

Der Wunsch nach einem städtischen Integrationskonzept, die Beteiligung und Mitwirkung am geplanten Konzept der Stadt, „Integration mit Migranten und nicht für Migranten“, eine Regelung des islamischen Religionsunterrichtes und eine stärkere Anerkennung der großen Integrationsleistungen, die schon jetzt in Schulen oder Sportvereinen erbracht werden, waren weitere Themen.
Die beiden sozialdemokratischen Stadtverordneten versprachen sich für ein gesamtstädtisches Integrationsprogramm einzusetzen. Sie stellten heraus, dass bei der Umsetzung von Integrationsmaßnahmen darauf geachtet werden muss, dass Integration eine Querschnittsaufgabe in allen gesellschaftlichen Bereichen ist, d.h. auch eine Querschnittsaufgabe für alle Fachbereiche in der Verwaltung ist. Deshalb sollte Integration im Vorstandsreferat angesiedelt werden.

Adi Eickhoff, Sprecher der SPD-Fraktion im Integrationsrat der Stadt Bonn moderierte die Diskussion mit Zuhörern und eingeladenen Experten. Die einzelnen Zuständigkeitsbereiche für Integrationsfragen vertraten auf dem Podium:
Dr. Hans-Walter Schulten, Abteilungsleiter im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration, NRW,
Claudia Walther Projektmanagerin „Integration von Zuwanderern“,
Bertelsmann-Stiftung,
Angelika Weiß, Leiterin des Internationalen Zentrums der Arbeiterwohlfahrt in Bad Godesberg.