
Als zunehmend „unverfrorener“ hat der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, Wilfried Klein, die neuerlichen Angriffe der Bonn-Gegner bezeichnet, die wieder sehr laut den Totalumzug sämtlicher Bundesministerien nach Berlin fordern. Aktuell sorgen der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff, sowie der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Harald Ringstorff, für Empörung in Bonn und der Region. „Das Bonn-Berlin-Gesetz ist Ausdruck einer fairen Arbeitsteilung zwischen Bonn und der Bundeshauptstadt Berlin. Wer daran rüttelt, stellt auch die Grundlagen für die föderale Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland in Frage. Denn die baut auf der Arbeitsteilung und die Verteilung der Bundesbehörden auf das gesamte Bundesgebiet auf.“ stellt Klein dar. So haben alleine in Niedersachsen sieben oberste Bundesbehörden ihren Sitz. Darüber hinaus befinden sich neun nicht-rechtsfähige weitere Bundesbehörden in Niedersachen. „Niemand hat die Absicht, dies in Frage zu stellen. Dann sollte Herr Wulff von solchen Forderungen auch die Finger lassen.“
Darüber hinaus, so der Sozialdemokrat weiter, müsse es im Bundesinteresse sein, die einzige deutsche UN-Stadt in ihrer Arbeitsfähigkeit zu stärken. „Wer die Bundesministerien komplett aus Bonn abziehen will, entzieht damit den hier ansässigen UN-Organisationen oftmals ihre ministeriellen Ansprechpartner. Klarer könnte der Bund nicht demonstrieren, dass ihm die Arbeit der UN in Deutschland nichts wert ist. Mit verantwortlicher Politik hat das aber nichts zu tun.“
Dass alle Studien belegen, dass ein Komplettumzug dem Steuerzahler teurer wird als es bei der jetzigen Arbeitsteilung zu belassen, scheine die Umzugsbefürworter nicht zu beeindrucken. „Aber vielleicht denken sie gerade in der Weihnachtszeit mal darüber nach, was es für die betroffenen Mitarbeiter und ihre Familien bedeutet, wenn immer wieder, nur um eine Pressemeldung zu erhalten, über ihren Arbeitsplatz und ihre Lebensperspektive spekuliert wird.“ schließt Klein verärgert.