
Gewerbliche Standflächen im Stadtgebiet Bonn sorgen immer wieder für Diskussionsbedarf, so jetzt auch wieder im Falle Haribo. Dies ist aus Sicht des wirtschaftspolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Martin Schilling, auch nicht verwunderlich. "Seit Jahren gibt es Probleme für das expandierende Unternehmen, seine Produktion den ökonomischen Erfordernissen anzupassen", so Schilling. "Natürlich muss eine Stadt alles tun, um auch zukünftig HARIBO die Produktion in Bonn zu ermöglichen. Ein Weltunternehmen wie HARIBO hat verständlicherweise aber auch Anforderungen an Betriebszeiten und Anfahrtswege, die in einem innerstädtischen Wohnbereich nur schwer erfüllbar sind. Dass man dort nach Lösungen sucht, die im Umland vielleicht besser zu realisieren sind, ist nur verständlich. Egal, welche Entscheidung das Unternehmen fällt: HARIBO wird immer mit dem Standort Bonn in Verbindung gebracht werden, dies haben die Firmeninhaber bei vielen Gelegenheiten betont. Entscheidend ist, dass die Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Potenz der Region erhalten bleiben. Wer hier versucht, aus parteipolitischen Interessen Kirchturmspolitik zu betreiben, wird am Ende vor einem Scherbenhaufen stehen."
Insgesamt lässt sich aufgrund sich verändernder Anforderungen an Unternehmen, aber auch wegen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, gerade für Unternehmen in städtischen Gebieten sagen, dass oft Veränderungsbedarf besteht. Es muss deshalb geprüft werden, welche Maßnahmen von Seiten der Stadt bereits ergriffen worden sind bzw. ergriffen werden müssen, um bestehende Unternehmen in Bonn zu halten. Gerade unter dem Gesichts¬punkt der Arbeitsplatzsicherung in der Region wird es dabei zunehmend von Bedeutung sein, welche Alternativen sich möglicherweise anbieten, um dieses Ziel zu erreichen.
Die SPD-Fraktion will deshalb ein regionales Konzept auf den Weg bringen, in dem gerade im Bereich der gewerblichen Industrie die vorhandenen Potenziale besser genutzt werden und neben der Sicherung von Standorten auch die Chance zu Neuansiedlungen und -gründungen möglich wird. "In Zeiten, in denen die Wirtschaft längst global denkt, darf Kommunalpolitik nicht zur Kirchturmspolitik der 50er Jahre verkommen".