Kölner Träume und Bonner Wünsche

Mit Erstaunen nimmt der wirtschaftspolitische Sprecher der Bonner SPD-Ratsfraktion die Avancen des Kölner Wirtschaftsförderer Norbert Walter-Borjans zur Kenntnis, Haribo in Köln ansiedeln zu wollen. „Natürlich versucht jeder Wirtschaftsförderer Pluspunkte zu sammeln. Nur dieses Unterfangen scheint sehr durchsichtig zu sein und ist wohl der Versuch von den Pleiten der letzten Monate (Allianz-Pläne) abzulenken.“

In Sachen HARIBO bleibt Schilling bei der Position der Sozialdemokraten: „ “Ein Weltunternehmen wie HARIBO hat verständlicherweise auch Anforderungen an Betriebszeiten und Anfahrtswege, die in einem innerstädtischen Wohnbereich nur schwer erfüllbar sind. Dass man dort nach Lösungen sucht, die im Umland vielleicht besser zu realisieren sind, ist nur verständlich.
Trotzdem wollen wir dem Unternehmen Alternativen im Bonner Stadtgebiet anbieten. Egal, welche Entscheidung das Unternehmen fällt: HARIBO wird immer mit dem Standort Bonn in Verbindung gebracht werden, dies haben die Firmeninhaber bei vielen Gelegenheiten betont. Entscheidend ist, dass die Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Potenz der Region erhalten bleiben. Da müssen sich auch diejenigen, die Verkehrsberuhigung und das Vertreiben von gewerblichen Unternehmen aus Wohngebieten immer zum Programm erklärt haben, fragen lassen, warum sie jetzt Krokodilstränen vergießen.“

Die SPD-Fraktion will ein regionales Konzept auf den Weg bringen, in dem gerade im Bereich der gewerblichen Industrie die vorhandenen Potenziale besser genutzt werden und neben der Sicherung von Standorten auch die Chance zu Neuansiedlungen und -gründungen möglich wird. "In Zeiten, in denen die Wirtschaft längst global denkt, darf Kommunalpolitik nicht zur Kirchturmspolitik der 50er Jahre verkommen".