Als erfreulicher Schritt in die richtige Richtung hat die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn die Meldungen aus Berlin gewertet, die laufenden Projekte zur Versorgung schwerstabhängiger Drogensüchtiger mit Heroin fortzusetzen. "Das ist für alle Teilnehmer am Projekt eine im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtige Nachricht. Es ist gut zu sehen, dass Argumente stärker wirken als ideologische Vorbehalte", so Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. Damit werde in Bonn die Fortsetzung des Projektes, die der Stadtrat im Dezember bereits einstimmig beschlossen hat, über den geduldeten Zeitraum von sechs Monaten hinaus möglich und auf rechtlich saubere Füße gestellt. "Wichtig ist nun, dass die guten Argumente für die Fortsetzung auch in ein Gesetzgebungsverfahren eingehen, damit die kontrollierte Heroinabgabe an Schwerstabhängige zukünftig eine zulässige Behandlungsmethode für alle Betroffenen werden kann, bei denen andere Behandlungsmethoden nicht angeschlagen sind", hofft Klein. Neben der Verbesserung der Lebensqualität für die Kranken bringe das Projekt auch deutliche Vorteile für die Gesellschaft, wenn Arbeitsfähigkeit wieder aufgebaut und Beschaffungskriminalität zurückgedrängt werden kann. "Die CDU-Bundestagsfraktion wäre gut beraten, wenn sie diese Argumente zum Anlass nimmt, um Diamorphin als Medikament in besonderen Fällen zuzulassen. Es ist zum Vorteil aller Seiten".