Klimaschutz: Globales Problem – Lokale Lösung

von links nach rechts: Günter Mitlacher, Prof. Raimund Bleischwitz, Wolfgang Hürter, Frank Schwabe, MdB; Joachim Helbig
von links nach rachts: G. Mitlacher; Prof. Bleischwitz; W. Hürter; F. Schwabe, MdB; J. Helbig
von links nach rechts: Günter Mitlacher, Prof. Raimund Bleischwitz, Wolfgang Hürter, Frank Schwabe, MdB; Joachim Helbig

„Kommunen haben entscheidenden Einfluss beim Klimaschutz. Sie können auf den CO2 Ausstoß in der Stadt einwirken, sie haben Beispielsfunktion bei der Gebäudesanierung, der Wärmeisolierung, der Energieeinsparung, dem Einsatz alternativer Technologien, der Verwendung von Ökostrom oder beim Fuhrpark der Stadt durch sparsame Autos“, so Wolfgang Hürter beim Stadthausgespräch der SPD-Fraktion in der vergangenen Woche. Er ergänzt: „Und die Reduzierung des Energiebedarfs spart nicht nur CO 2, sondern auch Geld.“

Auch die Klimaschutzexperten machten deutlich, dass den Kommunen große Verantwortung zukomme. Prof. Dr. Raimund Bleischwitz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, Joachim Helbig, Abteilungsleiter im Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda der Stadt Bonn, Günter Mitlacher vom NABU-Bonn und Frank Schwabe, klimapolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, referierten, welche Maßnahmen sie für erforderlich halten, um Lösungen zu erzielen; was heute schon technisch möglich sei und welche Chancen darin auch für die Bonner Wirtschaft lägen. Gerade in Bonn zeige sich, dass Unternehmen, die in den Bereichen regenerative Energien arbeiteten, Zukunft haben und Arbeitsplätze schafften.

MdB Frank Schwabe stellte die Bedeutung von Stadtwerken im kommunalen Besitz heraus. Mit ihnen habe man Handlungsmöglichkeiten beim Klimaschutz, die bei einer Privatisierung nicht gegeben seien.

Die Einführung der Ökosteuer sei eine der wichtigsten Entscheidungen im Kampf um den Klimaschutz gewesen, so Prof. Dr. Bleischwitz und MdB Frank Schwabe. Beide bedauerten, dass in den Nachbarländern dieses Instrument teilweise wieder zurückgenommen werde. Man dürfe hier nicht populistisch agieren. Wichtig sei es, „Lokale Wertstoffkreisläufe“ zu organisieren. Auch hier sei der kommunale Besitz der Abfallwirtschaft von großer Bedeutung.

Joachim Helbig informierte über Maßnahmen, die die Stadt Bonn seit einigen Jahren durchsetze und über weitere mögliche Ansatzpunkte zur Reduzierung des Energiebedarfs und CO 2 Einsparung. Aus dem Bereich des Naturschutzes schilderte Günter Mitlacher wie sich der Klimawandel in der Vogelwelt im Rheinland zeige. So sei beispielsweise der „Bienenfresser“, ein Vogel, der in Südwest- und Vorderasien, Nordwestafrika sowie Süd- und Südosteuropa zu Hause ist, hier heimisch geworden.

Bonn sei als Sitz des UN-Sekretariats der Klimarahmenkonvention wie auch durch den Vorsitz der Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann im Weltbürgermeisterrat zum Klimawandel in herausragender Verantwortung, so Wolfgang Hürter. Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann habe sich als Mitglied des Klimabündnisses gemeinsam mit über 1.300 Kommunen aus 17 europäischen Ländern das Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen aus dem Jahr 1990 bis zum Jahr 2030 um 50% zu reduzieren. Langfristig solle ein nachhaltiges Niveau von 2,5 Tonnen CO2 pro Einwohner erreicht werden.
Wolfgang Hürter versicherte, dass Bonn sich der Verantwortung bewusst sei und sie auch wahrnehmen werde.