Die Kongressstädte Köln und Bonn sollen näher rücken

In gleichlautenden Beschlüssen werden am Donnerstag, dem 30.8.2007, die Räte der Städte Köln und Bonn beschließen zu prüfen, inwieweit die regionale Zusammenarbeit im Bereich des Kongresswesens optimiert werden kann. Dabei sollen konkrete Möglichkeiten für eine institutionelle Zusammenarbeit aufgezeigt werden, die auch qualitative Aussagen zur Umsetzung enthalten. Die jeweiligen Verwaltungen werden beauftragt, kurzfristig eine entsprechende Beschlussvorlage vorzubereiten.

In Köln hat der Rat bereits am 19. Juni 2007 die Verwaltung beauftragt, die Kongresswirtschaft neu auszurichten. Dazu soll, angebunden an KölnTourismus, insbesondere eine koordinierte Vermarktung der Kongress- und Tagungseinrichtungen in Stadt und Region sichergestellt werden. Bereits am 04.04.2006 hat der Rat – auch vor dem Hintergrund des damals schon beschlossenen Neubaus des World Conference Centers in Bonn – sinngemäß entschieden, in Köln kein Kongresszentrum zu errichten, das den städtischen Haushalt belastet. „In der Konsequenz dieser Beschlüsse“, so Kölns SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Börschel: „muss die regionale Zusammenarbeit im Bereich der Kongresswirtschaft deutlich verstärkt werden, um die entsprechenden Synergiepotenziale optimal ausnutzen zu können.“
In diesem Zusammenhang soll insbesondere geprüft werden, in welcher Form die Zusammenarbeit im Bereich des Kongresswesens institutionalisiert werden kann. Es wird erwartet, dass dies zu einer Minimierung der erforderlichen Investitionen und laufenden Betriebskosten und einer Steigerung der zu erzielenden Einnahmen führen wird.

Der Bonner SPD-Fraktionsvorsitzende Wilfried Klein sieht hier die Chance, endlich nicht nur miteinander zu reden, sondern die regionale Zusammenarbeit auch weiter zu intensivieren. „Mit den gemeinsamen Wahrzeichen Beethoven und Dom sind wir international sicherlich konkurrenzfähig. Damit ist die Region breit aufgestellt und kann alle Segmente im Kongresswesen in hervorragender Qualität anbieten.

Der Bonner CDU-Fraktionsvorsitzende Benedikt Hauser sieht hierin eine aktuelle Chance, die regionale Zusammenarbeit zu stärken und weiter zu entwickeln. Nur gemeinsames Handeln wird zum gewünschten Erfolg führen.

Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer der Kölner GRÜNEN im Rat, sieht in dieser gemeinsamen Initiative einen wichtigen Beitrag, regionales Handeln der beiden Städte endlich auch Realität werden zu lassen: „Gemeinsames Management in der Kongresswirtschaft vermeidet Kannibalismus und wäre eine Win-Win-Situation für Köln und Bonn.

Die Prüfung der künftigen Zusammenarbeit soll vom Aufbau eines gemeinsamen Datenpools (z.B. einer gemeinsamen Internet-Datenbank) über die Festlegung von Abstimmungsmechanismen (z.B. gemeinsame Marketingmaßnahmen) bis hin zur Beantwortung der Frage gehen, inwieweit ein gemeinsames Kongressbüro sinnvoll und möglich ist.