„Kinder – keine Kleinigkeit! –Was kann die Stadt für ihre Jüngsten tun?“

„Kinder – keine Kleinigkeit! –Was kann die Stadt für ihre Jüngsten tun?“
Das war das Thema des Stadthausgesprächs der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.
Allen Kindern soll es gut gehen, sie sollen gesund leben und lernen, sie sollen zu selbstbewussten Menschen erzogen werden.
Einige Eltern sind mit ihrem Alltag, ihrer Lebenssituation und mit der Erziehung der Kinder überfordert. In solchen Fällen ist die Stadt gefordert. Die Stadt – das sind alle Menschen, die in ihr leben. Wie können wir Familien und deren Kinder in Notsituationen auffangen?
Nach der Antwort auf diese Frage suchte Ernesto Harder, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, gemeinsam mit den Fachleuten und Interessierten, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind. Auf dem Podium diskutierten Doris Meyer, die Vorsitzende des Vereins „Sterntaler Bonn e.V.“, Bärbel Daniel, 2. Vorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes Bonn, und der stellvertretende Leiter der Fachdienste für Erziehungs- und Familienhilfe, Andreas Teltscher.

Familien mit Kindern in Not brauchen Hilfe und Unterstützung. Durch die engagierte Arbeit von „Sterntaler Bonn“, dem Kinderschutzbund, aber z.B. auch durch das gemeinsam von Caritas und Diakonie gestartete Hilfswerk „Robin Good“ werden Kinder und ihre Familien in verschiedenen Stadtteilen unterstützt. Das geschieht u. a. durch Ausgabe von Mittagessen, konkrete Hilfe in Notfällen, Angeboten von Freizeitaktivitäten oder Ferienfreizeiten.

„Die Arbeit im Bereich der Familien- und Erziehungshilfen in Bonn ist gut“, so Andreas Teltscher. Dank des Engagements und dem finanziellen Aufwand der Stadt Bonn für die 6 Anlaufstellen der Familien-Hilfen in den verschiedenen Stadtteilen gibt es keine dramatischen Fälle von Kindesmisshandlung.

In der Diskussion wurde deutlich, dass es neben der Behebung der materiellen Notsituation für die Entwicklung der Kinder lebenswichtig ist, ihnen soziale Hilfestellung zu geben und sie intellektuell zu fördern.
Bonn leistet viel im Bereich der finanziellen und materiellen Unterstützung von Familien in Not, vor allem durch den Bonn-Ausweis. So erhalten z.B. Kinder von Bonn-Ausweisinhabern das Mittagessen an Grundschulen umsonst. Im Bereich der Bildungs- und Familienpolitik entwickelt sich Bonn immer mehr zur familienfreundlichsten Stadt. Der Ausbau von Offenen Ganztagsschulen und von Kindertagesstätten für 44 % der Bonner Kinder und vor allem der Ausbau der Betreuungsplätze für 17 % der Kinder unter 3 Jahren stehen für eine erfolgreiche und gezielte Familienpolitik. Damit kann und soll der Ausbau der Bonner Bildungseinrichtungen nicht abgeschlossen sein – da sind sich alle einig, sowohl Verwaltung, als auch Politik und fachkundigem Publikum.
Deshalb wurde von den PodiumsteilnehmerInnen wie den Besuchern gefordert, Eltern frühzeitig anzusprechen und eine Vernetzung von Hebammen, Ärzten, Kindergärten und Schulen zu ermöglichen – z.B. im Rahmen der Familienzentren. Diese konkreten Überlegungen wird die SPD-Ratsfraktion bei den anstehenden Diskussionen zum Thema Kindesschutz am 12. September im Rahmen der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses aufgreifen.

Im schulischen Bereich wünschen sich die Teilnehmer für alle Kinder die verpflichtende Ganztagsschule. Auch die Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern sollten zur Pflicht gemacht werden. Ansätze wie diese spielen in der SPD-Bildungsdebatte auf Landesebene eine wichtige Rolle.

Kinder und Familien stehen in Bonn im Mittelpunkt der politischen Arbeit. Es lohnt sich für die Gesellschaft allen Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen und so zu verhindern, dass familiäre und soziale Probleme vererbt werden.
Aber nicht nur „die Stadt“, alle sind gefordert sich für die Kinder zu engagieren.

Ernesto Harder kündigte an, mit allen Beteiligten im Gespräch zu bleiben, um die erfolgreiche Arbeit gemeinsam fortzusetzen.