
Weil sich die Erweiterung der MVA wirtschaftlich nicht lohnt, hat die Leitung der Stadtwerke empfohlen, die weiteren Prüfungen für eine vierte Linie einzustellen. Gründe für die fehlende Wirtschaftlichkeit seien u.a. der Anstieg der Baupreise und dass es nicht gelungen sei, ausreichend Müllmengen aus der Region für die wirtschaftliche Auslastung der MVA vertraglich zu sichern. Die SPD sieht darin ihren Kurs bestätigt, die Diskussion und Zustimmung zu einer Erweiterung davon abhängig zu machen, dass sie ökologisch und ökonomisch sinnvoll und vorteilhaft ist. "Wir haben das ideologiefrei begleitet. Wenn die Stadtwerke aufgrund ihrer Vorprüfungen nun feststellen, dass ein wirtschaftlicher Betrieb der vierten Linie nicht darstellbar ist, so muss das Projekt eingestellt werden. Mülltourismus zur Sicherung ausreichender Müllmengen für die Anlage haben wir immer abgelehnt." so Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, in einer Erklärung.
Für die SPD waren aber gerade auch ökologische Aspekte für die Bereitschaft einer Prüfung wichtig. "Die Möglichkeit, über ein Mehr an verbrannten Müll die Eigenproduktion an Energie deutlich zu erhöhen und uns damit unabhängiger vom Verbrauch klimaschädlicher fossiler Brennstoffe zu machen, muss weiter verfolgt werden. Die entsprechenden Bemühungen der Stadtwerke zum Ausbau der Fernwärme und der Erneuerbaren Energien werden wir weiter massiv unterstützen. Den mit dem MVA-Ausbau fest verbundenen Schienenanschluss wollen wir zur Entlastung der Bevölkerung vom Lkw-Verkehr unabhängig von der Erweiterung vorantreiben." Diese Fragen, so die Sozialdemokraten, bleiben auch ohne die 4. Linie damit auf der politischen Tagesordnung.