Länger gemeinsam lernen – SPD setzt sich für ein Bonner Modellprojekt ein.

Gieslint Grenz , schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion

In Bonn setzt sich der Trend zur Nachfrage nach Plätzen in Gesamtschulen ungebrochen fort. Das ist eine Abstimmung der Eltern mit den Füßen gegen das dreigliedrige Schulsystem, für mehr Chancengleichheit und Lernen ohne Brüche. In seiner Sitzung vom 29.3.2007 hatte der Rat mit einer Mehrheit von SPD und CDU beschlossen, die Verwaltung zu beauftragen nach Lösungsmöglichkeiten für diese Problemlage zu suchen: Entweder weitere Gesamtschulplätze zu schaffen, eine Verbundschule ins Auge zu fassen oder eine "Gemeinschaftsschule" in Form eines Modellversuchs zu prüfen. Mit dem jetzt von der Stadt vorgestellten „Modellprojekt Sekundarschule" an der Theodor-Litt-Schule wird eine attraktive Lösung für die Eltern und Schüler angeboten werden, die die bislang seitens der Elternschaft geforderten Kriterien erfüllt:
•Langes gemeinsames Lernen ohne frühes Einsortieren.
•Lernen ohne Brüche – keine heute leider so häufige "Abschulung" mehr.
•Fördern, aber auch fordern durch fachliche Vielfalt.
•Besondere Förderung auch praktisch berufsorientierter Qualifikationen mit frühzeitiger Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen. Berufsorientierende Maßnahmen werten Haupt- und Realschulabschlüsse auf.
•Fortführung der OGS über die Primarstufe hinaus – eine Chance für besseres „zusammen lernen und soziales miteinander leben“.
•Schaffung eines bilingualen Zweiges zur Fortsetzung der spanisch/deutschen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen (Carusell und Stiftschule) in der Sekundarstufe I.
•Die Möglichkeit alle in der Sekundarstufe I vermittelbaren Abschlüsse zu erlangen, insbesondere der fließende und gut vorbereitete Übergang in die Oberstufe und in die Berufskollegs ist hier besonders erwähnenswert
Nach den Debatten in der Stadt Bonn in den vergangenen Jahren um zusätzliche Gesamtschulplätze hat sich eines gezeigt: Eine weitere Gesamtschule zu fordern ist einfach, sie umzusetzen, vor allem im Ganztagsbetrieb, ist zurzeit nicht möglich. Angesichts der hohen Schülerzahlen, zum Teil sogar noch steigend, muss Bonn, anders als andere Gemeinden und Städte, eine modellhafte Lösung laut Schulgesetz suchen, die den speziellen Gegebenheiten in Bonn entspricht, keine andere Schulform in der Stadt gefährdet, jedoch auch modellhaft im Land NRW Anwendung finden könnte. All diese Kriterien erfüllt das von der Stadt vorgelegte Modellprojekt, das die SPD uneingeschränkt unterstützt und begrüßt.

Bedarfsgerechte Ausstattung der Robert-Wetzlar-Berufskollegs und Planungssicherheit für die folgenden Jahre.
Der Vorschlag der Stadt, für das kommende Schuljahr dem Robert-Wetzlar-Berufskolleg, auf dem Schulgelände sechs Varielklassen zur Verfügung zu stellen, ist nach Ansicht der SPD ein erster richtiger Schritt, den fehlenden Raumbedarf aufzufangen (vgl. dazu die Entwicklung der Schülerzahlen am Robert-Wetzlar-Berufskolleg in der Anlage). Obwohl die Stadt Bonn angesichts leerer Kassen an allen Ecken und Enden sparen muss, muss weiterhin in die Sanierung und den Neubau Bonner Schulen investiert werden. Aber auch dieser Etat ist begrenzt. Um keinen anderen dringend notwendigen Schulneu-, Um- oder Anbau zugunsten dieser Schule nach hinten verschieben zu müssen, ist die jetzt vorgeschlagene Lösung ein vernünftiger Kompromiss. Die bedarfsgerechte Erweiterung erfolgt provisorisch für zwei Jahre, die Planungskosten für die Sanierung und den Erweiterungsbau sollen ebenfalls in den kommenden Doppelhaushalt eingestellt werden.
"Das garantiert dem Robert-Wetzlar-Berufskolleg Planungssicherheit und eine konkret absehbare Lösung der Provisorien“, so die schulpolitische Sprecherin der SPD Ratsfraktion, Gieslint Grenz.