SPD: Museumsmeile stellt sich für 2008 neu auf

Martin Schilling und Bärbel Richter
Martin Schilling und Bärbel Richter
Martin Schilling und Bärbel Richter

Im letzten Jahr haben sich die Diskussionen, welche Zukunft die Bonner Museumsmeile haben wird, verstärkt. Ausgelöst von unerwarteten Ablösungen an der Spitze der Bundeskunst- und Ausstellungshalle (KAH), Diskussionen über die Zukunft der Konzerte an der Museumsmeile, die Suche nach einer neuen Leitung des Bonner Kunstmuseums – die anders als im Nachbarhaus erwartet kam, da der bisherige Leiter, Prof. Ronte, aus Altersgründen ausscheiden musste.

Festzustellen ist:

• Die Bonner Museumsmeile ist mit seinen vier Instituten gut aufgestellt. Im Deutschen Museum Bonn wird hervorragend gearbeitet. Das Haus der Geschichte hat seinen einmaligen Platz in der deutschen Museumslandschaft. KAH und Kunstmuseum Bonn sind auf einem guten Weg, mehr gemeinsame Projekte als Chance für beide Häuser zu entwickeln.
• Bonn ist neben der Stadt Beethovens eben auch die Stadt August Mackes. Nicht nur das eigene Haus im Bonner Norden, sondern auch die Sammlung im Bonner Kunstmuseum verdienen dabei Beachtung. Gut ist es , dass Bonner Sparkassenstiftungen immer wieder helfen, auch noch weitere Werke zu kaufen und als Dauerleihgaben dem Kunstmuseum zur Verfügung zu stellen.
• Die beiden Häuser an der Museumsmeile haben gezeigt, dass gemeinsame Projekte (zuletzt Guggenheim) gut fürs Image, gut für die Besucherzahlen und letztendlich auch gut für die Profilbildung der Häuser sind.
• Gerade die Kombination der Veranstaltungen in den Museen und auf dem Museumsplatz haben eine starke überregionale Aufmerksamkeit über das „klassische“ Museumspublikum hinaus gebracht. Die wirtschaftlichen Effekte, u.a. für Gastronomie und Hotellerie, waren positiv. Unter dem Gesichtspunkt des Standortmarketings muss die Museumsmeile auch zukünftig einer der wichtigen Impulsgeber für die Wahrnehmung Bonns als touristisches Ziel bleiben.
• Nicht zuletzt der Erfolg von „Musik zwischen Museen“ bringt für Bonn, für die Museumsmeile, einen hohen Aufmerksamkeitswert. Die SPD-Fraktion ist froh, dass die Konzerte nun von Bonner Anbietern weitergeführt werden können. Gerade weil ein „Neubeginn“ immer auch mit Risiken verbunden ist, bedarf es der Unterstützung der Initiatoren. Die Tatsache, dass sich bereits Sponsoren aus der Bonner Wirtschaft gefunden haben, ist ein gutes Zeichen. Auch die Stadt muss nun zeigen, wie wichtig ihr Stellenwert und Programm dort ist.

Fazit:
•Die Bonner Museen- und Kulturlandschaft hat viel zu bieten und auch eine überregionale Wahrnehmung. Kulturpolitik steht dabei im Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklungs- und Wirtschaftspolitik, ist aber auch ein wichtiger Teil der Bildungs- und Qualifizierungspolitik.
•Bonn muss mit seinen Pfunden wuchern. Dies bedeutet auch, dass auch weiterhin das Angebot für ein breites und interessiertes Publikum erhalten bleiben muss. Denn nur so wird dieses Angebot auch langfristig angesichts des wachsenden Sparzwanges zu sichern sein. Die Bedrohung durch Entscheidungen des Bundesfinanzhofes (Ende der Subventionen) würden dies weiter verschärfen.
•Nur eine hohe Akzeptanz, die sich auch an Besucherzahlen ablesen lässt, und die Qualität der künstlerischen Arbeit wird auch für Sponsoren zukünftig die Begründung sein, sich hier vor Ort zu engagieren.
•Mit neuen Intendanzen, so sind wir sicher, wird neuer Schwung kommen – wir freuen uns darauf.