SPD: „Nationalpark und Südtangente dürfen nicht verknüpft werden“

Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn
Wilfried Klein – Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn

„Nationalpark und die Forderungen nach Verkehrsentlastungen dürfen nicht verknüpft werden. Diese simple Tatsache betonen auch zahlreiche Befürworter des Nationalparkes. Seit Jahren hat die Bonner SPD deutlich gemacht, welche negativen Konsequenzen eine Verbindung zwischen der Südbrücke und der Autobahn A 3 quer durch das Siebengebirge für Bonn und die Region hat. Damit würde vor allem der überörtliche Durchgangsverkehr in diesen Bereich gezogen. Deshalb kann die laufende Diskussion um den Bürgernationalpark Siebengebirge nur losgelöst von dieser Frage entschieden werden. Dies belastet in keiner Weise die regionale Zusammenarbeit und muss auch nicht das Nationalparkprojekt belasten. Eine Überarbeitung der Rahmenvereinbarung zu fordern oder Beratungen darüber zurückzustellen, kann dabei nun wirklich kein Problem sein. Der Planungsausschuss in Königswinter hat z.B. die Beratung und Beschlussfassung jüngst vertagt, weil er noch Beratungsbedarf hat“, so der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, Wilfried Klein, in einer Stellungnahme zur aktuellen Diskussion.

Als geradezu „widersinnig" bezeichnet der Planungssprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, Werner Esser, diese Verknüpfung zwischen dem überörtlichen Straßenbau und der Idee Nationalpark. „Wer die Natur schützen will, darf sie nicht gleichzeitig durch eine autobahnähnliche Verbindung zerstören. Wir würden uns wünschen, dass eine klare Festlegung auf kleinräumige Entlastungen der betroffenen Orte im Siebengebirgsraum erfolgt. Bereits vor geraumer Zeit ist von Bonner Seite eine realistische Entlastung für den Siebengebirgsraum vorgeschlagen worden. Realistische Maßnahmen wurden bisher durch das sture Festhalten von Teilen der Verantwortlichen des Rhein-Sieg-Kreises an der Südtangente verhindert. Wir hoffen, dass dort nun ein Umdenken erfolgt.“
Wolfgang Hürter, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, ergänzt die Position der Bonner SPD Fraktion: „Die im Zusammenhang mit dem geplanten Nationalpark auftauchenden Zugangsprobleme können nicht durch eine zentrale Verkehrsachse durch das Siebengebirge gelöst werden. Diese dient lediglich dem überörtlichen Durchgangsverkehr zwischen der A 3 und der A 565. Wer ein Junktim zwischen Nationalpark und Ennertaufstieg herstellt, leistet dem Nationalpark einen Bärendienst, er verhindert ihn.