Kritik der Bonner Grünen an internationaler Hilfe für Neapel ist nicht nachvollziehbar

Wolfgang Hürter, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Aufsichtsvorsitzender von SWB Verwertung, weist die Kritik der Bonner Grünen an dem internationalen Hilfsprojekt zur Beseitigung des akuten Müllnotstands in Kampanien entschieden zurück.
"Die kommunale Hilfe, die unter Federführung der RETURO in NRW organisiert wurde, ist ein Musterbeispiel für internationale Solidarität unter den Kommunen in der EU. Es entspricht dem Gedanken „Global denken, lokal handeln“, dem sich die Stadt Bonn verschrieben hat.“
Im Rahmen einer bundesweit abgestimmten Hilfsaktion wird Nordrhein-Westfalen aus Gründen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Kapazitäten in seinen Hausmüllverbrennungsanlagen zur Verfügung stellen. Dabei handelt es sich um eine auf zehn Wochen befristete Maßnahme zur Lösung des aktuellen Entsorgungsnotstandes in Italien. Das Bundesumweltministerium unterstützt die bundesweite Aktion.
„Mir ist lieber, wenn der Abfall professionell und streng überwacht bei uns entsorgt wird, anstatt, dass er auf dubiose Wege geschickt wird und schließlich in der Adria landet, oder an geheimen Orten illegal entsorgt wird,“ so Hürter. Das sei umweltpolitisch nicht zu verantworten und anschließend sei abzusehen, die Bürger der EU den Schaden haben.

Nach Verhandlungen zwischen der Sonderkommission der italienischen Regierung und den Betreibern nordrhein-westfälischer Hausmüllverbrennungsanlagen ist vorgesehen, dass in Nordrhein-Westfalen maximal 69.500 Tonnen gemischte Siedlungsabfälle (Hausmüll) entsorgt werden. Insgesamt sollen 160.000 Tonnen Siedlungsabfälle aus Italien in deutschen Anlagen entsorgt werden. Der Abfall soll innerhalb von zehn Wochen ab Genehmigung aus Italien über den Schienenweg in Hausmüllverbrennungsanlagen in Bonn, Düsseldorf, Herten, Kamp-Lintfort, Köln, Leverkusen, Weisweiler und Wuppertal gebracht werden.