Minister Wittke auf „politischer Geisterfahrt“ – SPD: Südtangente ist absolut indiskutabel

Mit seiner klaren Aussage für den Ennertaufstieg im Zusammenhang mit dem Nationalpark Siebengebirge stellt sich Landesverkehrsminister Wittke (CDU) ins Abseits des regionalen Konsenses. Diese Meinung vertritt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. “Mit dieser Forderung geht der Minister auf eine politische Geisterfahrt!“, kommentiert Werner Esser, verkehrspolitischer Sprecher der Bonner SPD-Fraktion, die Ministeräußerung, die dieser auf einer Veranstaltung in Bad Honnef getätigt hat.
Als Voraussetzung für einen Nationalpark, der dem Schutz von Natur und Umwelt dienen soll, eine neue Autobahnverbindung zu fordern, sei widersinnig, meinen die Sozialdemokraten weiter. Der Ennertaufstieg wäre der Einstieg in die Südtangente und würde keine örtlichen Verkehrsprobleme lösen. Die Südtangente als Verbindung der Autobahnen A 3 und A 565 diene damit im Ergebnis nur einer Entlastung des Kölner Kreuzes, würde aber das Bonner Stadtgebiet zerschneiden und sei ökologisch nicht zu verantworten. „Für die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn bleibt es dabei: Die Lösung der Verkehrsprobleme im Siebengebirge liegt nicht im Ennertaufstieg, sondern in örtlichen Verkehrsentlastungen im Rhein-Sieg-Kreis (Umgehungen, intelligente Verkehrslenkungskonzepte) und in der Neuausrichtung und in dem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (Verknüpfung von Bus und Schiene). Aus Bonner Sicht ist die Südtangente, vorbei an Hoholz, Holtorf, Roleber, Gielgen, Friesdorf, Dottendorf und Röttgen, absolut indiskutabel. Eine Autobahn quer durchs Bonner Stadtgebiet wird es mit uns nicht geben.“