Wenig überrascht zeigt sich die Bonner SPD-Fraktion über die Kritik der Grünen an den Personalvorschlägen für die Stadtwerke-Geschäftsführung: "Es war doch klar, dass die mal wieder was auszusetzen haben würden. Die können keine Sachen mal einfach gut finden. Kann man halt nichts dran machen", stellt Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, lapidar fest. Auch in der Sache weisen die Sozialdemokraten die Kritik und Unterstellungen der Grünen zurück. „Es gab eine Findungskommission, in der sitzt die Vorsitzende des Aufsichtsrates, ein Arbeitnehmervertreter und der für Beteiligungen zuständige Beigeordnete. Es gab eine Beteiligung des Rates vor der Ausschreibung. Es ist ein Personalberater eingeschaltet worden. Ich kann nicht erkennen, was daran intransparent sein soll – außer vielleicht, dass die Gespräche tatsächlich nicht in einem grünen Hinterzimmer stattgefunden haben. Und das ist auch gut so."
Damit spielt Klein auf das 2006 gescheiterte Besetzungsverfahren für die Nachfolge von Stadtbaurat Trommer im Planungsdezernat an. Damals hatten sich die Grünen in internen und hinter verschlossenen Türen geführten Gesprächen einen Kandidaten ausgesucht, den sie den damaligen Koalitionspartnern nur noch zum Abnicken vorgelegt haben. An diesem Streit ist letztlich die Ampel-Koalition gescheitert. "Das „grüne“ Verfahren ist Parteibuchpolitik pur. Damit haben die Bonner Grünen jedes Recht verspielt, das jetzige Verfahren zur Besetzung der Geschäftsführung der Stadtwerke zu kritisieren. Die Entscheidung muss – und wird – jetzt zügig getroffen werden. Dass sich die Kandidaten vorher in den Fraktionen und natürlich auch im Aufsichtsrat vorstellen, ist dabei selbstverständlich. Aus Rücksicht auf die Beschäftigten der Stadtwerke verbietet es sich aber, die Entscheidung für zwanghafte Profilierungsversuche zu missbrauchen.