
Nach Auffassung der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn ist die Vielfalt und Dezentralität der Bonner Friedhofslandschaft einzigartig und sollte daher unbedingt erhalten bleiben. Dabei lenken die Sozialdemokraten aber auch den Blick auf die Auswirkungen auf die Friedhofsgebühren: „Wir sind sicher, dass die Bonnerinnen und Bonner „ihre“ Friedhöfe behalten möchten. Damit die Kosten in den nächsten Jahren aber im Rahmen bleiben, brauchen wir sicher einige strukturelle Veränderungen“, führt Angelika Esch, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, aus. Sie hatte sich in den letzten Monaten, gemeinsam mit ihrer Kollegin Bärbel Richter, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, am „Runden Tisch Friedhofsgutachten“ beteiligt, der nach der letzten Diskussion um die Gebührensatzung für die Friedhöfe eingesetzt worden war. Dem vorangegangen war ein Gutachten über die Bonner Friedhöfe.
„Im Rahmen von Begehungen sämtlicher Friedhöfe werden wir nach Optimierungsmöglichkeiten auf den Friedhöfen Ausschau halten“, kündigt Bärbel Richter an. Dazu gehöre auch die Einbeziehung der Friedhöfe in eine Konzeption für die öffentlichen Grünflächen in Bonn: „Die Erholungsfunktion und ökologische Funktion von Friedhöfen wird bisher nicht ausreichend gewürdigt. Das müssen wir anpacken, auch im Hinblick auf die Berechnung der Gebühren.“
Eine wichtige Rolle in der Diskussion um die Bonner Friedhöfe spielen die Trauerhallen. „Leider sind einige davon in sehr schlechtem Zustand. Im Gutachten war vorgeschlagen worden, eine Kooperation mit den Kirchen einzugehen und Trauerhallen abzuschaffen. Die SPD-Fraktion ist gegen diesen Vorschlag, da er für Konfessionslose und Mitglieder anderer Konfessionen die Möglichkeit einschränken würde, in einem angemessenen Umfeld Abschied nehmen zu können.“
Zu einer Diskussion über Bestattungskultur und Bonner Friedhöfe gehört für die SPD-Fraktion auch der Umgang mit alternativen Bestattungsformen, die mehr und mehr die früher übliche Erdbestattung ergänzen: „Urnenbestattungen, anonyme Bestattungen und Beisetzungen auf Friedwaldflächen haben in den letzten Jahren zugenommen“, so Bärbel Richter „Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, dies in Zukunft auszuweiten.“