Angesichts der sich überschlagenden Meldungen über Finanzierung und Eigentumsverhältnisse des Bonner Kongresszentrums WCCB geht die SPD im Rat davon aus, dass alle im Raum stehenden Vorwürfe restlos aufgeklärt werden. „Dies ist schon alleine deshalb nötig, um die Verantwortlichkeiten für die aktuellen Probleme zu klären. Ein Generalverdacht gegen alle Beteiligten ist im Augenblick allerdings unverantwortlich, weil dies die Bonner Verhandlungsposition in dieser schwierigen Phase schwächt“, warnt Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Wir haben bislang alle unsere Entscheidungen zum WCCB dem Ziel untergeordnet, den Weiterbau und die planmäßige Eröffnung des Kongresszentrums zu garantieren; dazu stehen wir auch. Dies ist im Übrigen im Rat auch immer mit breiter Mehrheit ebenso gesehen worden. Gegen eine baldige Befassung des Rates mit der Frage haben wir daher nichts einzuwenden, wenn es der Sachaufklärung dient. So groß die Versuchung auch ist – für Wahlkampfgetöse ist das Thema nicht geeignet, weder in die eine noch in die andere Richtung.“
Unabhängig vom Ausgang der aktuellen Krise setzt die SPD auf die Hoffnung, dass die Erfahrungen eines gelehrt hätten: „Öffentliche Zuschüsse für private Projekte dieser Größenordnung darf es nur noch geben, wenn die Kommune maßgeblichen operativen Einfluss behält. Die Gefahr des Steuerungsverlustes im gewählten Modell für das WCCB ist offensichtlich unterschätzt worden.“