„Die gestrige Ratssitzung hat gezeigt, dass es der Mehrheit der Ratsmitglieder leider nicht darum geht, eine sachliche Auseinandersetzung um die Ereignisse und die Entwicklung des „World Conference Center Bonn“ zu führen, sondern Bärbel Dieckmann persönlich anzugreifen und 15 Jahre erfolgreicher Arbeit für Bonn in Misskredit zu bringen. Das war ein unwürdiges Schauspiel.“, stellt Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, im Rückblick fest. Bärbel Dieckmann gestalte seit über 15 Jahren die Geschicke dieser Stadt erfolgreich und habe damit den Strukturwandel und das internationale Ansehen dieser Stadt wesentlich geprägt. „Bärbel Dieckmann hat die Rücktrittsforderung zurückgewiesen, weil sie von den Bürgerinnen und Bürgern direkt gewählt ist und bis zum Ende ihrer Amtszeit mit aller Kraft für den Weiterbau am WCCB arbeiten und der Staatanwaltschaft bei der Aufklärung der kriminellen Machenschaften helfen will. Und das ist gut so. Sie wird mit ihrer Erfahrung gebraucht. Und wir wissen: Das sehen auch die meisten Bonnerinnen und Bonner so.“
Die Ereignisse um die Entwicklung des „World Conference Center Bonn“ sind dramatisch, mutmaßlich wurden der Rat, die Verwaltung und die Bürgerinnen und Bürger betrogen. Seitens der Staatsanwaltschaft wird wegen Betrugs zu Lasten der Stadt Bonn und anderer Delikte ermittelt. Zwei Personen sind in Untersuchungshaft. Es muss nun viel Kraft aufgewandt werden, um einen Weiterbau des WCCB zu ermöglichen. „Die SPD-Fraktion wird sich mit der Verwaltung dafür einsetzen, dass aufgeklärt wird, dass aber auch das Projekt zu Ende geführt werden kann. Ziel ist ein funktionierendes WCCB. Bonn muss zusammenstehen. Dieses Ziel muss über allen parteitaktischen Begehrlichkeiten stehen. Dafür werden wir uns mit unserer Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann bis zum 20. Oktober und danach mit unserem neuen Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch einsetzen.“
Lesen Sie hier, welche Ratsmitglieder sich mehr um persönliche Abrechnung, Bewältigung eigener politischer Probleme und parteipolitische Profilierung denn um die Zukunft der Stadt Bonn sorgten und daher den Rücktritt von Bärbel Dieckmann gefordert haben:
Frank von Alten-Bockum (CDU), Florian Beger (Grüne) , Martin Berg (CDU), Rolf Beu (Grüne), Ingeborg Cziudaj (CDU), Guido Déus (CDU), Georg Fenninger (CDU), Peter Finger (Grüne), Dr. Klaus-Peter Gilles (CDU), Dr. Johannes Gröner (parteilos), Willi Härling (CDU), Benedikt Hauser (CDU), Dr. Pia Heckes (CDU), Heinz Hentschel (CDU), Gernot Herrmann (Grüne), Barbara Ingenkamp (parteilos), Helmut Joisten (CDU), Angelica Maria Kappel (Grüne), Heinrich Kläser (CDU), Johannes Klemmer (CDU), Monika Krämer-Breuer(CDU), Reinhard Limbach (CDU), Wolfgang Maiwaldt (CDU), Gisela Mengelberg (Grüne), Klaus-Peter Nelles (CDU), Christiane Overmanns (CDU), Dorothea Paß-Weingartz (Grüne), Claus Plantiko (parteilos), Brigitta Poppe (Grüne), Wilfried Reichl (CDU), Heinz-Helmich van Schewick (CDU), Markus Schuck (CDU), Dieter Steffens (CDU), Karl Uckermann (Grüne)
Gegen einen Rücktritt haben sich ausgesprochen:
Bodo Buhse (SPD), Erika Coché (SPD), Adi Eickhoff (SPD), Angelika Esch (SPD), Werner Esser (SPD), Gieslint Grenz (SPD), Felix von Grünberg (SPD) , Ernesto Harder (SPD), Ulrich Hauschild (FDP), Johanna Holch (Bürgerbund), Werner Hümmrich (FDP), Wolfgang Hürter (SPD), Achim Kansy (FDP), Falk Kivelip (FDP), Wilfried Klein (SPD), Gabi Klingmüller (SPD), Dr. Hans-Ulrich Lang (Bürgerbund), Horst Naaß (SPD), Rüdiger Nollmann (FDP), Bärbel Richter (SPD), Uschi Salzburger (SPD), Martin Schilling (SPD), Christine Schröder-Diederich (SPD), Joachim Stamp (FDP)