„Bei den Veranstaltungen zur 60-Jahr-Feier der Bundesrepublik Deutschland wurde die besondere Bedeutung der Gründerväter und –mütter des Grundgesetzes und der ersten Nachkriegsparlamentarierinnen und –parlamentarier für die Entwicklung unserer (Bonner) Republik nochmals eindrucksvoll unterstrichen. Unser Land hat diesen Frauen und Männern viel zu verdanken. Mit ihrer Arbeit haben sie aber auch in besonderer Weise unsere Stadt geprägt“, ruft Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, in Erinnerung.
Um diese Erinnerung wach zu halten, hatte die SPD-Fraktion einen Fraktionen übergreifenden Antrag initiiert, der in der Sitzung des Rates am 24. September 2009 auch einstimmig beschlossen wurde. Danach sollte die Stadt Bonn prüfen, welche Mitglieder des 1. Deutschen Bundestages (1949-1953) in Bonn ihre letzte Ruhestätte gefunden haben sowie die Möglichkeit, diese Gräber als Ehrengräber der Stadt Bonn (weiter)zu führen. Dem Vernehmen nach wird die Prüfung in Kürze abgeschlossen sein.
„Ich gehe davon aus, dass das Ergebnis dann auch umgesetzt werden kann. Wir müssen der Gefahr begegnen, dass die Erinnerung an diese Frauen und Männer aus dem Bonner Bewusstsein verschwindet“, so Klein weiter.
Diese „erinnernde“ Initiative der SPD-Fraktion war nicht die erste ihrer Art. Bereits im November 2004 wurde das Stadtarchiv durch Ratsbeschluss beauftragt, die Namen der Kommunalpolitiker und –politikerinnen zusammenzustellen, die im heutigen Bonner Stadtgebiet politisch aktiv waren und in der Zeit von 1933-1945 Opfer von Verfolgung wurden. Als Ergebnis ist vor dem Ratssaal eine Vitrine aufgestellt mit Texten zu den Einzelschicksalen. Gemeinsam mit der Gedenkstätte Verein an der Synagoge wurde erreicht, dass der Name von Prof. Dr. Alfred Kantorowicz, SPD-Stadtverordneter von 1919 bis 1933 und Begründer der Schulzahnpflege, auf die Ehrentafeln am Poppelsdorfer Friedhof aufgenommen wurde. Anlässlich des 125. Geburtstages am 18. Juni 2005 hatte die SPD-Fraktion für 10 Jahre die Grabpflege übernommen.
Die Antragstexte finden Sie unter:
1. Deutscher Bundestag,
Prof. Kantorowicz bzw.
Verfolgte Kommunalpolitiker/-innen