Ab dem 1.1.2010 ist die Diamorphinbehandlung eine Pflichtaufgabe, die vom Staat und den Krankenkassen für die BürgerInnen erfüllt werden muss. “ Aber dadurch, dass das Land sich nicht an den Kosten für die psychosoziale Betreuung der Schwerstkranken beteiligen will, sieht es danach aus, dass die Kommunen diese Finanzierungslast wieder mal allein schultern sollen,” macht sich Uschi Salzburger, Sozialpolitikerin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, Luft. In diesem Jahr wurden von der Stadt 630.000 € für die Diamorphinbehandlung aufgebracht. Nachdem die Länder und der Bund sich darauf geeinigt hatten, dass die Behandlung mit Diamorphin gesetzlich zugelassen wird, sollten die Krankenkassen die Behandlung und die Kommunen, gemeinsam mit den Ländern, die psychosoziale Betreuung finanzieren. Die psychosoziale Betreuung hat dieses Jahr alleine in Bonn 160.000 € an Kosten verursacht. Ebenfalls unklar ist immer noch, wie hoch die Beteiligung der Krankenkassen bei der weiteren Behandlung ausfallen wird. Die einmalige Zahlung von 20.000 € des Landes an die Stadt Bonn könne nur eine Anerkennung für die geleistete Arbeit in der Vergangenheit sein, wo die Stadt Bonn nach Ende des Modellversuchs die Kosten allein tragen musste.
Von ExpertInnen in Bonn wird geschätzt, dass hier bis zu 70 Menschen davon betroffen sein könnten, denen in ein “ neues Leben” geholfen werden muss. “In diesen Zeiten können die Kommunen das nicht allein finanzieren. Wir müssen verhindern, dass sich das Land Nordrhein-Westfalen aus der finanziellen Verantwortung herauszieht,” teilt Bernhard “Felix” von Grünberg, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, die Meinung seiner Kollegin. „ Aus diesem Grund werden wir eine Initiative im Landtag starten, damit sich die Landesregierung auf Dauer an den Kosten der psychosozialen Betreuung der Patientinnen und Patienten beteiligt. Ich werde dazu fraktionsübergreifend Gespräche führen“, so der Landtagskandidat der SPD.