
"Ebenso enttäuscht wie verwundert" ist Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, über den gestrigen Ratsbeschluss, den Entwurf für die Sanierung der Außenanlagen des Römerbades zur weiteren Beratung in den Sportausschuss zu verweisen. Die Planungen sollten dem Rat gestern vorgestellt werden; interfraktionell hatte darüber hinaus die Bezirksvertretung Bonn Anfang des Monats angeregt, auch die im Haushalt 2008/2009 vorgesehenen Mittel in Höhe von rund 400.000 EUR für den so genannten II. Bauabschnitt freizugeben. In dem Abschnitt soll neben Ersatzpflanzungen auch das Kinderbecken in Bonns größtem Freibad verlegt werden, das sich derzeit sehr nah am tiefen Springerbecken befindet und hygienische Mängel aufweist.
Mit der Verweisung in den Sportausschuss, auf Antrag von CDU/Grüne, handelt es sich in Wahrheit um einen Rotstift-Antrag. Das wurde auf Nachfrage von Kox an den Kämmerer Prof. Sander deutlich: Weder wollte CDU-Mann Sander zugestehen, dass die noch bereitstehenden Mittel in den neuen Haushalt 2010 übertragen werden, noch wollte er alternative Perspektiven zur Stilllegung des Kinderbeckens in der kommenden Freibadsaison nennen. "Haushaltskonsolidierung in allen Ehren – aber das ist schon dreist!", so Kox. "Die Mittel standen bereit, weil sie dringend benötigt wurden und werden. Beim Melbbad in Poppelsdorf, dessen Sanierung richtig und wichtig war, fehlte seinerzeit nur noch, dass Grüne und die CDU um Bürgermeister Joisten sich dort ans Gitter ketteten, um außerplanmäßig mehr als 3 Mio. EUR loszueisen. Aber wenn die Familienfreundlichkeit des Römerbads im Bonner Norden zur Disposition steht, werden sogar schon eingeplante Mittel still und heimlich durch die neue bürgerliche Koalition aus Grünen und CDU einkassiert. Traurig!"