“Anbahnungszone” für Straßenstrich zu klein? – SPD befürchtet: Ratsentscheidung wird Problem zuspitzen

spdfraktion www.spd-bonn-im-rat.de Pressemitteilung

Straßenstrich
“Anbahnungszone” für Straßenstrich zu klein? – SPD befürchtet: Ratsentscheidung wird Problem zuspitzen

(22. 12.2009)Mit großer Sorge betrachtet die SPD die Entscheidung des Rates in der letzten Woche, die so genannte Anbahnungszone für den Bonner Straßenstrich auf einen Teilabschnitt der Immenburgstraße zu reduzieren. “Die Reduzierung auf diesen Straßenabschnitt führt zu einer unkontrollierten Verlagerung der Anbahnung in andere schutzwürdigere Gebiete oder in die Illegalität”,befürchtet die SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Sozialausschusses, Uschi Salzburger. Die Sozialdemokraten hatten sich daher gegen diesen Änderungsantrag der schwarz-grünen Koalition im Rat ausgesprochen. „Diese Entscheidung wird nicht zu einer Lösung des Problems führen, sondern lediglich zu einer Verlagerung und weiteren Belastung der örtlichen Bevölkerung“, ergänzt Christine Schröder-Diederich, die SPD-Stadtverordnete für die Weststadt. Auch die Bedenken der Polizei seien aus Sicht von Bernhard „Felix“ von Grünberg bei der Entscheidung nicht ausreichend bedacht worden.

Damit spielen die Sozialpolitiker unter anderem auf die Gefahr an, dass die Vermengung von Straßenstrich und Eros-Center an der Karlstraße/Immenburgstraße das Konfliktpotenzial zwischen Prostituierten, Freiern und Zuhältern erhöht.

Unabhängig davon plädiert die SPD dafür, eine „beständige aufsuchende Sozialarbeit“ vor Ort zu installieren. “Die prognostizierten Kosten von 45.000 € halte ich für eine richtige Investition in eine Hilfe zum Ausstieg,” so Salzburger weiter. Zwar benötigten Prostituierte nicht grundsätzlich eine soziale Betreuung, aber Hilfe sei für Personen nötig, die entweder drogenabhängig seien oder in Abhängigkeit zu einem Zuhälter stünden. Vertrauen könne hier nur durch eine beständige aufsuchende Sozialarbeit geschaffen werden. „Leider sah diese in der Vergangenheit so aus, dass die Personen oft wechselten. Deshalb halten wir das Konzept einer zwar nicht ständigen, aber ‚beständigen aufsuchenden Sozialarbeit’ für richtig“, sagt Uschi Salzburger. “Eine ständige Präsenz `rund um die Uhr´ ist auch der Größe und der Probleme des Bonner Straßenstrichs nicht angemessen. Aber die Frauen sollen wissen, dass sie Hilfe bekommen können. Denkbar ist der Einsatz von Mitarbeiterinnen des VfG oder auch der Aidsinitiative”, so Bernhard von Grünberg abschließend.

Ansprechpartnerin: Uschi Salzburger, stellvertretende sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Vorsitzende des Sozialausschusses Tel.: 01577/2007667, E-Mail: salzburger.bonn@nullarcor.de und Felix von Grünberg, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.

spd.ratsfraktion@nullbonn.de
markt 2altes RathausTel.0228/772080