
Bei der Umgehungsstraße L 183 n ruhen schon wieder die Arbeiten. Nachdem im Sommer 2009, passend zur Kommunalwahl, der Landesverkehrsminister Lienenkämper öffentlichkeitswirksam den ersten Spatenstich getätigt hat, sind nach dem Bau eines Regenrückhaltebeckens die Bauarbeiten schon wieder eingestellt worden. Der Minister hatte am 24. Juli zur Überraschung der Anwesenden verkündet, dass für die knapp zwei Kilometer lange Entlastungsstraße, die den Bonner Nordwesten mit Bornheim verbinden soll, vier Jahre Bauzeit veranschlagt seien (O-Ton Lienenkämper: „Gutes Bauen braucht gute Planung“). „Das übertrifft unsere schlimmsten Befürchtungen. Die wollen nicht nur nicht bauen, die haben noch nicht mal fertig geplant.“ schimpft Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Stadtverordneter für Dransdorf und Lessenich/Meßdorf. Damit spielt Klein auf die gegebene Erklärung des Landes an, dass die Bahn bei der Frage der Unterquerung der linksrheinischen Köln-Bonner Bahntrasse an der Stadtgrenze Schwierigkeiten macht. „Es gehörte zu den wichtigsten zu lösenden Problemen, die Bahnunterquerung zu planen. Und gerade diese Frage soll zum Zeitpunkt des so genannten Spatenstiches noch nicht gelöst gewesen sein? Schlimmer geht’s nimmer.“ Das Land habe offenbar nicht nur mit der Finanzierung der Straße geschlampt, sondern auch mit der Planung.
„Der Bau der Umgehungsstraße ist für die Entlastung des Bonner Nordwesten vom Durchgangsverkehr von zentraler Bedeutung. Auch die Erschließung mehrerer Gewerbegebiete an den überörtlichen Verkehr ist von dieser Straße abhängig“, stellt die Bonner SPD-Landtagsabgeordnete Renate Hendricks fest. „Regionale Strukturpolitik ist hier nicht erkennbar. Ich werde mich kurzfristig mit der Bahn in Verbindung setzen und auf beschleunigte Planung drängen.“