Nach dem im letzten Jahr kurz vor der Kommunalwahl noch pressewirksam in Szene gesetzten so genannten ersten Spatenstich durch den Landesverkehrsminister Lienenkämper für die Umgehungsstraße L 183 n ruhen dort seit geraumer Zeit die Arbeiten. In der letzten Woche sickerte durch, dass die Unterquerung der Bundesbahnstrecke an der Grenze zwischen Alfter und Bonn noch ungeklärt sei. Jetzt wurde bekannt, dass auch die Flurbereinigung noch gar nicht durchgeführt sei. „Der Landesbetrieb Straßenbau ist noch gar nicht im Eigentum der für den Bau erforderlichen Parzellen. Der Umlegungsprozess kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Jetzt wird zunehmend klarer, warum das Land NRW für die lediglich zwei Kilometer lange Straße vier Jahre Bauzeit angesetzt hat. Die haben den ersten Spatenstich nur unter Wahlkampfgesichtspunkten geplant; die Finanzierung durch das Land war ja ohnehin nicht gesichert. Und jetzt kommt noch die Gewissheit hinzu, dass auch die Planung noch nicht fertig war. Es ist absolut unseriös, wie das Land NRW mit dieser für den Bonner Nordwesten so wichtigen und für den Anschluss mehrerer Gewerbegebiete erforderlichen Umgehungsstraße umgeht.“, klagt Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Stadtverordneter für Dransdorf und Lessenich/Meßdorf. „Die Bürger, die somit noch länger unter dem Durchgangsverkehr leiden müssen, und die Gewerbebetriebe, die mit Blick auf die zugesagte Umgehungsstraße ihre Ansiedlungsentscheidung getroffen haben, sind die Leidtragenden.“
Klein stellt abschließend fest: „Diese Problematik ist bisher von der Landesregierung offenbar bewusst nicht thematisiert worden. Damit entlarven sich alle Aussagen der CDU-Abgeordneten der Region zur schnellen Fertigstellung der Straße als leere (Wahlkampf-)Versprechungen.“