„Wir nehmen prinzipiell keine Bonner Schüler auf.“ Diese Aussage einer Bornheimer Schule auf Anfrage von Eltern aus dem Bonner Norden macht Gieslint Grenz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, wütend. „Nicht nur die Bewerbung auf einen Platz an den vier Bonner Gesamtschulen wird zum Alptraum vieler Eltern. Auch an einigen Gymnasien übersteigt die Nachfrage die Zahl der freien Plätze deutlich. Ergebnis: Viele Kinder werden an weit entfernt liegende Schulen verwiesen.“
Für Kinder aus dem Bonner Norden ist Bornheim zum Beispiel besser erreichbar als Bad Godesberg. „Umgekehrt besuchen sehr viele Schülerinnen und Schüler aus dem Rhein Sieg Kreis Bonner Gymnasien“, so Grenz weiter.
„Hier ist die Bezirksregierung gefordert. Die Schulleiter sind anzuweisen, die allgemeinverbindlichen Kriterien für die Aufnahme in die Sekundarstufe 1 einzuhalten“, fordern Grenz und ihre Stellvertreterin Gabriele Klingmüller.
Auswahlkriterien sind beispielsweise die Ausgewogenheit der Geschlechter und unterschiedlicher muttersprachlicher Herkunft. Auch der künftige Schulweg und die Nähe zur besuchten Grundschule sind zu berücksichtigen.
„Die eingeschränkte Gymnasialempfehlung ist ausdrücklich nicht heranzuziehen“, erklären Grenz und Klingmüller.
Diese Kriterien, aber besonders auch die faktische Annahmepraxis, müssen den Eltern bereits in den vorgezogenen Anmeldegesprächen ganz klar dargestellt werden“, bemerkt dazu Gabriele Klingmüller abschließend. „Nur so können Eltern und Kinder ihre Chancen realistisch einschätzen und ihr Anmeldeverhalten danach ausrichten.“