

Als katastrophales Signal für Bonn wertet die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn die Zurückstellung des Festspielhauses, die in einer gemeinsamen Erklärung von OB und DAX-Unternehmen vorgeschlagen wird: „Es ist richtig, dass Bonn in einer mehr als angespannten Haushaltslage ist. Aber es ist Aufgabe der Politik, dafür die richtigen Entscheidungen zu treffen und den Standort Bonn zu stärken. Das Festspielhaus gehört für uns unverändert dazu. Die Zurückstellung des Festspielhauses ist die Quittung dafür, dass die so genannte Gestaltungsmehrheit aus Schwarz-Grün weder zum Haushalt noch zum Festspielhaus abgestimmte Vorschläge unterbreitet. Langsam müssen wir uns Sorgen um unsere Stadt machen.“ Als erfreulich werten die Sozialdemokraten, dass sich die DAX-Unternehmen unabhängig vom weiteren Fortgang um das Festspielhaus am Standort Bonn finanziell engagieren wollen. „Es ist gut, dass der OB diese Zusage der Bonner Global Player entgegen ihrer bisherigen Ablehnung gegenüber alternativen Projekten erhalten hat. Die zugesagten Mittel von Landes- und Bundesebene für das Festspielhaus können aber sicherlich nicht umgewandelt werden."
Die Bonner SPD hofft, dass die Befürworter des Festspielhauses sich jetzt nicht enttäuscht zurückziehen und dass die Zurückstellung als Moratorium zum Nachdenken genutzt wird. „Gerne können wir ein regional abgestimmtes Kulturkonzept erarbeiten. Das Festspielhaus als sichtbares Signal für die Beethovenstadt Bonn, das auch für die internationalen Organisationen ein wichtiges Zeichen wäre, wird dadurch nicht ersetzt. Wir stehen weiterhin hinter dem Festspielhaus, auch wenn sich das Projekt auf Jahre nicht realisieren lässt. Wir unterstützen weiterhin alle, die für das Jahrhundertprojekt sind."