Schwarz-Grün gerät vor Publikum ins Schwimmen

„Diesmal könnte der Godesberger Sommer der schwarz-grünen Profilneurose zum Opfer fallen. Kaum ist Publikum im Saal, wirft die so genannte Gestaltungsmehrheit mit spontanen Zusagen um sich“, wundert sich Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Es geht darum, die gesamte Bonner Bäderlandschaft zu gestalten. Hier muss intensiv geprüft werden – im Lichte der aktuellen Haushaltslage, aber vor allem auch im Interesse der Bürgerinnen und Bürger und der Vereine. Die Gesamtrechnung muss aufgehen.“

Im Projektbeirat Bäder am gestrigen Montag hatte die Verwaltung vorgeschlagen, das „Friesi“ in diesem Sommer nicht zu öffnen, um die nötigen Fliesenarbeiten im Panoramabad Rüngsdorf – dem größeren der beiden Godesberger Bäder – zu kompensieren. Schwarz-Grün jedoch wollte den im Zuschauerraum anwesenden „Friesi“-Fans gefallen und verkündete, wenn das Panoramabad kaputt sei, müsse eben das Panoramabad geschlossen werden. „Im Sommer würde sich ganz Bad Godesberg im „Friesi“ stapeln. Schwarz-Grün ist herzlich eingeladen. So sieht echte Bürgernähe aus“, so Kox weiter. „Man darf aber gespannt sein, wie weit das gestrige Wort der Ankündigungs-Weltmeister von CDU und Grünen gilt. Denn entscheiden wird diese Frage der Rat. Und die Proteste der Anhänger des Rüngsdorfer Bades formieren sich bereits.“

Ein klares Ergebnis aber hatte der Projektbeirat Bäder. Die Diskussion um das Viktoriabad ist erledigt, die Schließung beschlossen. Kox: „Es war zu erwarten, dass die schwarz-grüne Liebe zum Viktoriabad nicht länger als bis zum 9. Mai hält. Wir haben in den vergangenen vier Jahren das Bäder-Konzept unterstützt, weil es die Bonner Bäderlandschaft weitestgehend erhält und langfristig verbessert. Mit dieser Entscheidung ist ein wichtiger Schritt getan.“