SPD: Inklusion in Bonn – schnell und flächendeckend Angebote schaffen – „Der Prozess muss Fahrt aufnehmen“

Gieslint Grenz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn
Gabriele Klingmüller, Stadtverordnete
Gabriele Klingmüller, SPD-Stadtverordnete und Mitglied im Schulausschuss
Dörthe Ewald, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn

Einen Platz im Gemeinsamen Unterricht (GU) für alle Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, deren Eltern dies wünschen, und eine Inklusionsquote von 50% der Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf bis 2014 – das sind die Forderungen der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.

„Die SPD-Fraktion begrüßt, dass sich die Stadt Bonn mit allen Kräften für die Einrichtung integrativer KiTa-Gruppen und die Ausweitung des Gemeinsamen Unterrichts an Bonner Schulen einsetzen möchte“, betont Uschi Salzburger, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Sozialausschuss. Seit dem Inkrafttreten der UN-Konvention kann inklusive Bildung von Eltern eingeklagt werden. Deshalb hat die SPD-Fraktion den Expertenrat der am Inklusionsprozess Beteiligten eingeholt. Förderschulen, im Gemeinsamen Unterricht involvierte Schulen der Primar- und Sekundarstufe, Elternvertreter, Gewerkschaften und Initiativen haben ihre Sicht dargestellt und Forderungen formuliert.

„Der Prozess muss Fahrt aufnehmen. Erst wenn Kinder mit besonderem Förderbedarf problemlos zusammen mit den Nachbarkindern in die gleiche KiTa oder Schule gehen können, haben wir einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Inklusion geschafft“, stellen Dörthe Ewald, jugendpolitische Sprecherin und Gieslint Grenz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, fest. „Besonders die weiterführenden Schulen müssen sich für den Gemeinsamen Unterricht stärker öffnen. Da ist ein Umdenken nötig“, ergänzt Schulausschuss-Mitglied Gabriele Klingmüller.

Durch Beratung, Fortbildungsangebote und evtl. notwendige Umbaumaßnahmen kann die Stadt KiTas und Schulen bei der Umstellung auf Inklusion unterstützen. Zur Koordination des Prozesses soll eine ämterübergreifende Beratungsstelle „Inklusion“ geschaffen werden. „Ganz ohne Geld wird es nicht gehen“, stellen die Sozialdemokratinnen klar. „Besonders die OGS-Gruppen benötigen eine ausreichende finanzielle und personelle Ausstattung, wenn sie GU-Kinder betreuen. Für die Einstellung weiterer Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen ist das Land zuständig. Da sollten alle Beteiligten – Eltern, Lehrer und die Schulverwaltung – vehement Forderungen stellen.“ Für die gemeinsame Sitzung des Schul-, Sozial- und Jugendhilfeausschusses am heutigen Dienstagabend haben die vier Sozialdemokratinnen zwei Änderungsanträge eingereicht, um ihre Schwerpunkte und Ziele in die Beschlussfindung einzubringen.