In Zukunft Sitzbänke an Bahnschranken? – Schrankenschließzeiten werden noch länger – Schwarz-Grün streicht Finanzmittel für Bahnquerung im Bonner Süden

Miriam Schmidt, Stadtverordnete

Schrankenlos die Bahnschienen überqueren, ob überirdisch oder unterirdisch, – das wird im Bonner Süden in naher Zukunft weder für Autos noch für Fahrradfahrer und Fußgänger möglich sein. Für die Vorplanung einer solchen Bahnquerung im Bereich Kessenich-Dottendorf-Friesdorf werden keine Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. „Schwarz-Grün zerteilt den Bonner Süden“, kommentiert Werner Esser, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, die Mitteilungsvorlage der Verwaltung für den nächsten Planungsausschuss am 7. Juli. Denn Schwarz-Grün hat in der Sitzung des Finanzausschusses am 16. Juni per Änderungsantrag allein die Planungsmittel-Ansätze (für räumliche Planung und Verkehrsplanung) um insgesamt 175.000 Euro gekürzt. Davon wären auch die notwendigen Vorplanungen für die Schaffung einer niveaufreien Querungsmöglichkeit im Bonner Süden betroffen.

Eine weitere Bahnquerung muss dringend her! Bereits jetzt ist die Situation aus Sicht der Verkehrsplaner kaum noch haltbar. Dramatisch wird es in naher Zukunft werden: „Die EU hat gerade beschlossen, einen Güterverkehrskorridor durch Bonn einzurichten. Damit werden wir in kurzer Zeit von Güterzügen überrollt werden“, erklärt Esser. „Schon heute steht man sich an der Schranke die Beine in den Bauch. Schrankenschließzeiten von 20 Minuten sind keine Seltenheit. Mit dem Korridor werden wir dort Sitzbänke für die Wartenden aufstellen müssen“, sagt Miriam Schmidt, Stadtverordnete für Dottendorf und Gronau. „Die schwarz-grüne Bremse kostet uns wertvolle Zeit. Wir müssen so schnell wie möglich mit den Planungen beginnen, die Weichen müssen jetzt gestellt werden“, sind sich Esser und Schmidt einig.